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Facebook: Frauen dürfen "Haushaltsgegenstände" genannt werden

Der Facebook-Konzern Meta kündigte einen Kurswechsel hin zu mehr "freier Rede" an. Das beinhaltet nun offenbar auch, dass Frauen als "Haushaltsgegenstände" beschimpft werden dürfen. Zudem würden Anti-LGBTQI-Kommentare nicht mehr gelöscht werden.

"Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück", sagte Zuckerberg am Dienstag, als er das Ende der Faktenprüfung von Meta ankündigte. Die Änderungen betreffen die Moderation von Online-Inhalten in den USA. Sie soll auf Facebook, Instagram und Threads in den kommenden Monaten umgesetzt werden, aber schon jetzt gibt es neue Arten von Inhalte, die auf den Plattformen gepostet werden können.

So dürfen Frauen nun etwa als "Haushaltsgegenstände oder Eigentum" bezeichnet werden, berichtete CNN. Außerdem dürfe man "Transgender oder nicht-binäre Menschen" als "es" betiteln, statt ihre Pronomen zu respektieren. 

Grund für die Änderung sei, dass Meta seine Richtlinien angesichts des politischen und religiösen Diskurses über Homosexualität und Geschlechtsidentitäten angepasst habe. "Behauptungen über psychische Krankheiten oder Anomalien, die auf dem Geschlecht oder der sexuellen Orientierung beruhen" seien ebenso zugelassen. Früher wären sie von Moderator:innen entfernt worden.

Faktencheck seit erster Trump-Wahl

Seit Donald Trumps Wahlsieg im November pilgern die großen Unternehmer aus dem Silicon Valley nach Mar-a-Lago in Florida, um sich mit dem künftig regierenden Rechtspopulisten gut zu stellen - unter ihnen Amazon-Gründer Jeff Bezos, Apple-Chef Tim Cook und auch Zuckerberg. Amazon und Meta spendeten jeweils eine Million US-Dollar (970.000 Euro) für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung Trumps am 20. Jänner. Cook überwies Medienberichten zufolge denselben Betrag aus seinem privaten Vermögen.

Meta führte die Faktenprüfung nach Trumps erster überraschender Wahl 2016 ein, die laut Kritikern durch Desinformation und russische Einmischung via Facebook befördert wurde. 

Das Ende des Faktenchecks ist nicht nur ein Schritt auf Trump zu, sondern auch "eine Entscheidung, die Zuckerbergs Geschäftsziele voranbringt", sagt der Politikwissenschaftler Ethan Zuckerman, der Meta kürzlich wegen seiner Algorithmus-Richtlinien verklagte. "Faktenprüfung ist schwierig, teuer und umstritten." 

Trump attestierte am Dienstag Meta und Facebook "große Fortschritte". Auf die Frage, ob er mit seinen Drohungen Zuckerbergs Entscheidung beeinflusst habe, antwortete er bei einer Pressekonferenz: "Wahrscheinlich ja".

ribbon Zusammenfassung
  • Der Facebook-Konzern Meta kündigte einen Kurswechsel hin zu mehr "freier Rede" an.
  • Das beinhaltet nun offenbar auch, dass Frauen als "Haushaltsgegenstände" beschimpft werden dürfen.
  • Zudem würden Anti-LGBTQI-Kommentare nicht mehr gelöscht werden.