xHamster-Urteil: "Massive Konsequenzen für die gesamte Porno-Industrie"
Hammy Media, das xHamster betreibt, verlor vor Gericht in Amsterdam, das Urteil gilt aber auf der ganzen Welt: Alle Amateur-Videos müssen von der Seite verschwinden, wenn aus den Niederlanden stammende Darsteller:innen dem Upload nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Passiert das nicht, werden ab dem 22. Tag 10.000 Euro für jeden Clip fällig, für jeden weiteren Tag 500 Euro zusätzlich, bis zu 30.000 Euro pro Video und Tag, wie "Arstechnica" und "der Spiegel" berichten.
Die Klage ging von der niederländischen Kinderschutz-Organisation Expertisebureau Online Kindermisbruik (EOKM) aus. 2021 stellte ein Gericht klar, dass alle erkennbaren Personen in Sexvideos einwilligen müssen. Hammy Media verstößt laut Urteil dagegen, EOKM legte zehn Videos als Beweis vor.
EOKM geht aber davon aus, dass Millionen von Videos auf xHamster rechtswidrig sind. Das Urteil wird "massive Konsequenzen für die gesamte Pornoindustrie" haben, ist sich die Kinderschutz-Organisation sicher.
"Große Menge an Inhalten" ohne Einverständnis
Uploaden dürfen auf xHamster eigentlich nur professionelle Porno-Proudzent:innen und verifizierte Mitglieder, 28 Personen kontrollieren, ob illegale Inhalte auf die Seite kommen. Laut AGBs von xHamster müssen die Uploader sowieso schriftliche Einverständniserklärungen der Darsteller vorlegen. Das dürfte bei einer "großen Menge an Inhalten" aber nicht passiert sein, wie das Gericht in Amsterdam im Urteil vermutet. Bei den zehn als Beweis vorgelegten Videos konnte Hammy Media jedenfalls nur die Einwilligung des Uploaders vorweisen - und nicht beweisen, dass es sich dabei um die gezeigten Personen handelt.
Zusammenfassung
- Das Porno-Portal xHamster muss binnen drei Wochen alle Amateur-Videos offline nehmen, bei denen die Darsteller dem Upload nicht zugestimmt haben.
- Das Urteil wurde in Amsterdam gefällt, die Auswirkungen werden weit über die Grenzen der Niederlande hinweg spürbar sein und dürften eine "große Menge an Inhanlten" betreffen.