Weiterhin nur ein Affenpocken-Fall in Österreich
Demnach ist das Risiko einer Ansteckung gegenwärtig sehr gering. Dennoch sind die österreichischen Behörden in engem internationalen Kontakt, um einen etwaigen Impfstoff gegen die Affenpocken zu evaluieren.
Der Zustand des Patienten, der in einer Wiener Klinik liegt, ist laut dem Wiener Gesundheitsverbund weiterhin "den Umständen entsprechend gut". Auch dem Gesundheitsverbund sei bisher kein weiterer Verdachtsfall bekannt, hieß es auf APA-Anfrage.
Kontaktmanagement vordergründig
Eine Diskussion rund um den Einsatz von vorhandenen Pocken-Impfungen, wie sie etwa in Deutschland aufkeimt, kommt für das Gesundheitsministerium zu früh. Derzeit gibt es keinen dezitierten Impfstoff gegen die Affenpocken, sondern nur gegen die regulären Pocken. Inwieweit diese Impfstoffe überhaupt einsetzbar sind, wird derzeit international diskutiert, analysiert und evaluiert.Die Behörden in Österreich setzen weiterhin auf Kontaktmanagement. Es gibt dabei Typ I- und Typ II-Kontaktpersonen, was nach der Intensität des Kontakts definiert wird. Typ I sind Hochrisikokontakte, "die direkten Kontakt mit Hautläsionen (alle Stadien, inklusive Krusten) oder Schleimhäuten eines symptomatischen Affenpockenfalles, dessen Körperflüssigkeiten oder zu potenziell infektiösem Material" haben, wie es in den Empfehlungen heißt.
Typ II-Kontakte sind kurze soziale Kontakte, Arbeitskolleginnen und -kollegen, die sich kein Büro teilen, kurze Aufenthalte im Fitness-Studio, Sauna, Bad oder Ähnliches ohne sexuellen Kontakt und Personen mit adäquater persönlicher Schutzausrüstung. Dazu zählen FFP2- oder höherwertige Masken, langärmelige Schutzmäntel, Schutzbrille und Handschuhe.
Bei Typ I-Kontakten empfehlen die Experten des Gesundheitsressorts zunächst einmal die namentliche Registrierung mit der Erhebung von Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Berufsort, Berufstätigkeit und Wohnverhältnissen durch die zuständige Gesundheitsbehörde - kurz das Contact Tracing.
Hautveränderungen nach kurzer Zeit
Mit Affenpocken infizierte Menschen sind für die gesamte Dauer der Erkrankung von zwei bis vier Wochen selbst ansteckend. Es gibt ein Präeruptives (oder Prodromal-) und ein eruptives Stadium. Ersteres ist durch anfänglich plötzlich einsetzendes hohes Fieber (38,5 - 40,5 Grad Celsius), Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und sehr häufig Lymphknotenschwellung - vor allem im Hals- und Nacken sowie im Leistenbereich -, eventuell auch durch Husten, Unwohlsein und manchmal durch Durchfälle gekennzeichnet.
Das Eruptive Stadium tritt nach ein bis drei Tagen ein, es bilden sich Hautveränderungen. Zunächst gibt es Ausschläge im Mund-Rachenraum, im Gesicht, an den Händen und Unterarmen gefolgt von einer Ausbreitung in Richtung des Körperzentrums. Dies verläuft in weiterer Folge mit den pockentypischen sogenannten Effloreszenz-Stadien von begrenzten Farbänderungen der Haut über Bläschen und Pusteln bis zu den Krusten. Davon kann auch der Genitalbereich betroffen sein. Schließlich heilen die Krusten ab. Erst wenn diese vollständig verschwunden sind, ist der Patient nicht mehr ansteckend.
Zusammenfassung
- In Österreich gibt es weiterhin nur einen bestätigten Fall von einem Patienten mit Affenpocken.
- Dennoch sind die österreichischen Behörden in engem internationalen Kontakt, um einen etwaigen Impfstoff gegen die Affenpocken zu evaluieren.
- Inwieweit diese Impfstoffe überhaupt einsetzbar sind, wird derzeit international diskutiert, analysiert und evaluiert.
- Erst wenn diese vollständig verschwunden sind, ist der Patient nicht mehr ansteckend.