Flammen-Inferno in Los Angeles: 70.000 Menschen müssen fliehen
Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bestätigte zwei Tote, sagte aber, dass die genaue Todesursache noch untersucht werde. Mehr als 70.000 Menschen, darunter viele Prominente, wurden dazu aufgerufen, ihr Zuhause zu verlassen.
Schwere Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde fachten die Feuer immer weiter an und erschwerten die Löscharbeiten. Brandbekämpfung aus der Luft sei nur sehr schwer möglich, teilten die Behörden mit.
Mehrere Menschen, unter anderem auch eine Feuerwehrfrau, erlitten Brandverletzungen, berichtete der US-Sender ABC. Es gebe eine "große Zahl" an verletzten Bewohnern, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verließen, sagte Marrone bei einer Pressekonferenz. In einer ersten Schätzung geht die US-Großbank JP Morgan von einem Versicherungsschaden von bis zu zehn Milliarden Dollar aus.
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"Wie ein Inferno"
"Es ist schlimm, es ist wie ein Inferno", sagte Lori Libonati, die aus ihrem Haus in Pacific Palisades flüchtete, der "Los Angeles Times". Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die Region den Notstand erklärt. Er warnte vor einem "höchst gefährlichen Windsturm" und mahnte die Bewohner, den Evakuierungsaufrufen der Feuerwehr zu folgen. Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser.
In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein Gebiet von mehr als fünf Quadratkilometern ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Dichter Rauch über dem hügeligen Hinterland war von den Stränden in Los Angeles zu sehen. Am Abend tauchte die bedrohliche Feuersbrunst den Himmel in rotes Licht.
Vier Brände rund um die Millionenmetropole
Der größte Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades erfasse mittlerweile eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern, meldeten die kalifornischen Behörden. Hunderte Gebäude wurden dort zerstört. Dieser Teil von Los Angeles grenzt an das berühmte Strandviertel Santa Monica. Am Dienstagabend (Ortszeit) brach das "Eaton Fire" aus, ein zweiter Brand im Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena, der sich binnen weniger Stunden auf eine Fläche von rund neun Quadratkilometern ausweitete. Nahe der Stadt San Fernando im Norden und im Stadtteil Van Nuys im Nordosten der Metropole gibt es weitere kleine Brände.
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Die Rettungskräfte arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze, sagte Kristin M. Crowley von der Feuerwehr der Stadt Los Angeles. "Wir sind absolut noch nicht aus der schlimmsten Gefahr heraus", sagte sie bei der Pressekonferenz. Innerhalb von 24 Stunden seien mehr als 3.600 Notrufe bei den Rettungskräften eingegangen, mehr als doppelt so viele wie normal. Rettungskräfte, die sich nicht im Dienst oder im Urlaub befinden, sind aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden.
Hunderttausende ohne Strom
Laut der Seite poweroutage.us waren zwischenzeitlich in Kalifornien rund 300.000 Haushalte ohne Elektrizität. Die Behörden warnen, dass es zu weiteren Stromausfällen kommen könnte, sollte das Feuer sich ausbreiten.
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Zusammenfassung
- In der US-Metropole Los Angeles wüten verheerende Waldbrände. Laut Feuerschutzbehörde Cal Fire haben sich am Mittwochvormittag vier Feuer auf mindestens 23 Quadratkilometern ausgebreitet.
- Alle Brände waren demnach noch vollständig außer Kontrolle.
- Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bestätigte zwei Tote, sagte aber, dass die genaue Todesursache noch untersucht werde.
- Mehr als 70.000 Menschen, darunter viele Prominente, wurden dazu aufgerufen, ihr Zuhause zu verlassen.
- Schwere Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde fachten die Feuer immer weiter an und erschwerten die Löscharbeiten.