Blockade des Grazer Frühverkehrs

Vierter Tag in Folge: Klimaaktivisten blockierten Verkehr in Graz

Bereits den vierten Tag in Folge blockierten Klimaaktivisten der Letzten Generation am Freitag den Grazer Frühverkehr.

In Graz hat es am Freitag den vierten Tag in Folge Blockaden des Straßenverkehrs in der Innenstadt durch Aktivisten der "Letzten Generation" gegeben. Diesmal wurde gegen 7.30 Uhr der Frühverkehr östlich des Stadtparks beim Geidorfplatz behindert, indem sich Personen auf die - regennassen - Straßen klebten.

Die mit diesem Vorgehen bereits vertraute Polizei war rasch zur Stelle, es dürfte wie an den bisherigen Tagen Anzeigen geben, da die Aktionen nicht angemeldet sind.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klebten sich auf der Parkstraße, der Maria-Theresien-Allee, der Heinrichstraße und der Glacisstraße fest. Sie hatten auch Transparente dabei, die ihre Forderungen untermauern sollten - etwa Tempo 100 km/h auf Autobahnen und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen.

Einige Autofahrer drehten noch rasch um, um auszuweichen, bevor die Polizei eintraf. Einige Moped- und Motorradfahrer nützen noch schnell die Lücken zwischen den sitzenden Demonstranten zum Durchkommen, bevor diese ihre Transparente entrollt hatten.

Kritik an Bundesregierung

Kritisiert wurde von der "Letzten Generation" in einer Aussendung nach wie vor auch, dass nach ihrer Ansicht die Bundesregierung - im speziellen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) - "noch immer nicht bereit" sind, sich hinter die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse zum Klimawandel zu stellen.

Allein mit Tempo 100 auf der Autobahn könnten laut Umweltbundesamt 180 Millionen Liter Sprit und damit 460.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden, wie von der "Letzten Generation" mitgeteilt wurde. Dies sei eine der effektivsten Maßnahmen, um "unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern", hieß es.

Vorerst letzte Aktion in Graz

Die Aktion am Freitag könnte einer der vorerst letzten in Graz gewesen sein. Begonnen hatten die Blockaden am Dienstag, es waren an immer anderen Orten Brücken und Straßen unpassierbar gemacht worden, entweder durch Festkleben oder durch langsame Märsche.

Am Donnerstag ging bei regnerischem Wetter auf den stark frequentierten Flussübergängen Keplerbrücke, Tegetthoffbrücke und Augartenbrücke gar nichts mehr - einige Aktivisten hatten sich festgeklebt. Mit dabei war laut Letzte Generation wieder die deutsche Aktivistin Anja Windl, der die Ausweisung aus Österreich droht.

Es kam zu umfangreichen Staus im Stadtgebiet, bevor die Polizei die festgeklebte Aktivisten losmachen konnte. Auch Öffis wurden behindert. Am Dienstag hatten die Proteste begonnen, Verkehrsadern in der Innenstadt wurden blockiert, wobei es am Mittwoch zu keinen Festklebungen gekommen war, sondern zu langsamen Märschen. Die Aktionen waren bisher nicht angemeldet.

ribbon Zusammenfassung
  • Bereits den vierten Tag in Folge blockieren Klimaaktivisten am Freitag den Grazer Frühverkehr.
  • Vor allem auf der Höhe Ringstraße/Glacisstraße komme es zu Behinderungen. Die Polizei leitet um.