Karner: Ukrainische Streitkräfte vor Rückzug aus Bachmut
Die derzeitige Lage in der Ukraine sei "sehr hart", vor allem für die Zivilbevölkerung, meint Militärexperte Gerald Karner im PULS 24 Interview. Am Freitagmorgen habe es wieder einen landesweiten Luftalarm gegeben, mit weiteren Angriffen auf die kritische Infrastruktur sei zu rechnen. Dabei sei auch möglich, dass zivile Gebäude getroffen werden und es zu zivilen Opfern komme.
Bachmut vor Räumung
Unterdessen dürfte es in Bachmut zu einem geordneten Rückzug der ukrainischen Streitkräfte kommen, so Karner. Damit würden die Voraussetzung geschaffen werden, sich "in einer neuen Verteidigungslinie weiter westlich dort neu zu stabilisieren und konsolidieren".
Es habe sich seit Wochen abgezeichnet, dass die Stadt Bachmut "vom Norden, Osten und Süden immer weiter eingekreist wurde". Der Kessel scheine sich jetzt weiter zu schließen, meint der Militärexperte. Die Ausnahme sei eine einzige Straße, über die Nachschub in die Stadt und ein "Ausfließen aus der Stadt" erfolgen könne. Es sei offensichtlich, dass die Stadt vor einer Räumung durch die ukrainischen Streitkräfte stehe.
Hat Bachmut strategische Bedeutung?
Strategisch sei Bachmut laut Militärexperte Karner "relativ bedeutungslos". Die Stadt habe eher eine symbolische Bedeutung, da die Streitkräfte monatelang darum gekämpft haben. Wer Bachmut "nun halten kann oder in Besitz nehmen kann", könne propagandistisch einen gewissen Erfolg in Anspruch nehmen, und dies habe auch einen strategischen Wert.
Ein weiteres schnelles Vorrücken der russischen Streitkräfte, auch bei Einnahme der Stadt Bachmut, sei nicht zu erwarten, so Karner.
Zusammenfassung
- In der Stadt Bachmut dürfte es zu einem Rückzug der ukrainischen Streitkräfte kommen, meint PULS 24 Militärexperte Gerald Karner.