Verkehrssicherheitsfachleute für Helmpflicht bei E-Bikes
Laut Befragungen in Spitalsambulanzen und Hochrechnungen durch die Verkehrssicherheitsfachleute wurden elf Prozent der Verletzten in den vergangenen sieben Jahren bei E-Bike-Unfällen am Kopf verwundet und sieben Prozent erlitten Schädel-/Hirnverletzungen. Das Risiko für eine solche Verletzung sei ohne Helm sieben Mal höher.
"Das verpflichtende Tragen eines Helms für alle Altersgruppen hätte in den vergangenen sieben Jahren mehr als 2.200 Schädel-/Hirnverletzungen verhindern können. Das sind mehr als 300 Fälle pro Jahr", rechnete Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV, in einer Aussendung am Montag vor. Gelten solle die Helmpflicht auch für E-Scooter, aber nicht für Personen über zwölf Jahren, die mit herkömmlichen Fahrrädern unterwegs sind.
Die elektronische Tretunterstützung der sogenannten Pedelecs ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit und bessere Beschleunigung. Dadurch sei die Gefahr für Erwachsene spürbar gestiegen. Das Durchschnittsalter der mit E-Bikes Verunglückten liegt laut KFV im Fünf-Jahresschnitt bei 55 Jahren. Die Helmtragequote sei mit 62 Prozent bereits jetzt höher als bei herkömmlichen Fahrrädern (40 Prozent). Aber nur knapp mehr als ein Drittel der im Straßenverkehr mit einem E-Bike tödlich verunglückten Personen trug zum Unfallzeitpunkt einen Helm.
Robatsch sieht Parallelen zur Diskussion um die Einführung einer Radhelmpflicht für Kinder bis zwölf Jahre, die im Juni 2011 erfolgte. Davor "lag der Anteil an Kopfverletzungen in dieser Altersgruppe bei 23 Prozent, im Jahr 2021 aber nur mehr bei zehn Prozent, was einem Rückgang von 57 Prozent entspricht".
Zusammenfassung
- Eine Helmpflicht für E-Bike-Nutzer könnte in Österreich jährlich rund 300 Schädel-/Hirn-Verletzungen verhindern, wie Berechnungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigen.
- Im Jahr 2023 wurden 11.100 E-Bike-Nutzer so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten; davon ereigneten sich 8.900 Unfälle im Straßenverkehr.
- Das Tragen eines Helms reduziert das Risiko einer Schädel-/Hirn-Verletzung um das Siebenfache, wodurch in den letzten sieben Jahren über 2.200 solcher Verletzungen hätten verhindert werden können.