VCÖ: Tempo 100 wäre "rasch umsetzbare Maßnahme" gegen Energiekrise
Aufgrund der Energiekrise ist die Diskussion um ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen neu entfacht worden. Der Kärtner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) haben sich für Tempo 100 auf Autobahnen und Schnellstraßen ausgesprochen. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) erteilte dem Vorschlag im Ö1-Mittagsjournal am Freitag vorerst eine Absage. Ohne akuten Notstand können sie eine solche Notstandsverordnung nicht erlassen.
VCÖ-Sprecher Christian Gratzer sagt im PULS 24 Interview, dass Tempo 100 in Zeiten von Energiekrise, Teuerungswelle und Klimakrise eine "rasch umsetzbare Maßnahme" und daher durchaus sinnvoll sei. Ein geringeres Tempo bringe drei Vorteile. Zum einen verringere sich das Unfallrisiko durch einen verkürzten Brems- und Reaktionsweg. Damit könne man schon früher mögliche Unfallpotentiale erkennen und schneller reagieren. Zudem würde eine Temporeduktion den CO2-Austoß reduzieren und auch der Spritverbrauch könne damit gesenkt werden, womit man Geld spare.
"Einfach ausprobieren"
Denjenigen, die gegen eine Verringerung der Höchstgeschwindigkeit sind, sagt Gratzer, dass sie es "einfach mal ausprobieren" sollen. Der VCÖ hätte Zuschriften bekommen, in denen Personen von ihren positiven Erfahrung einer geringen Geschwindigkeit berichtet hätten. Er verweist hier zudem auf die Ölkrise von 1973, als von der Regierung ebenfalls ein Tempolimit von 100 km/h eingeführt wurde. Diese Maßnahme sei jetzt sogar noch dringender notwendig als damals.
23 Prozent weniger Verbrauch
Eine Studie des Umweltbundesamt zeige, was eine Temporeduktion für Emissionen und den Treibstoffverbrauch bedeuten würde: Wenn ein PKW seine Geschwindigkeit von 130 auf 100 km/h reduziere, würde das eine 23-prozentige Senkung des Verbrauchs bedeuten. Man könne also mit der gleichen Tankfüllung weiter fahren und müsse dafür weniger Geld ausgeben, so Gratzer.
Zusammenfassung
- Tempo 100 auf Autobahnen würde laut Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) einige Vorteile bringen.
- Es würde nicht nur das Unfallrisiko sinken, sondern auch den CO2-Ausstoß und den Spritverbrauch.
- In Zeiten von Energiekrise, Teuerungswelle und Klimakrise wäre eine Temporeduktion eine "rasch umsetzbare Maßnahme", meint Gratzer.