Vaterschaftstests boomen: Jedes 12. Kind ein Kuckuckskind

In Österreich soll jedes 12. Kind ein sogenanntes Kuckuckskind sein. Seit Jahren erleben Vaterschaftstests einen regelrechten Boom.

Mit einem Social Media Posting sorgt Larry Kayode, Ex-Kicker und einstiger Torschützenkönig im Dienste von Austria Wien am Wochenende für Aufsehen: Der Nigerianer veröffentlichte einen  Vaterschaftstest, der beweisen solle, dass seine drei vermeintlichen Kinder nicht von ihm seien.

Kayodes Schicksal ist anscheinend kein Einzelfall: In Österreich soll jedes 12. Kind ein sogenanntes Kuckuckskind sein. Vaterschaftstests erleben deshalb seit Jahren einen regelrechten Boom.

Biologische Gewissheit

Durchgeführt werden diese Tests etwa von Molekulargenetikerin Susanne Haas: Ihr Labor wickelt rund 1.000 Vaterschaftstests pro Jahr ab. Um 380 Euro bekommen Väter im Zweifel nach drei Tagen biologische Gewissheit. Die Liste ihrer Kunden ist lang.

Nicht immer gehe es um die Abklärung unehelicher Kinder oder Scheidungsfälle. Auch nach der Scheidung würden viele Väter mit Zweifeln wissen wollen, ob sie tatsächlich für ihre leiblichen Kinder Alimente zahlen, so Haas.

Unterhaltsanspruch fällt

Laut Statistik soll bei sechs bis acht Prozent der Kinder der Vater in der Geburtsurkunde falsch sein. 

In Scheidungsfällen verlieren Mütter mit Kuckuckskindern wegen schwerer Eheverfehlung ihren Unterhaltsanspruch. "Finanziell löst das eine Lawine aus", meint Rechtsanwältin Helene Klaar im PULS 24-Interview. Es falle der zukünftige Unterhaltsanspruch des Kindes. Grundsätzlich habe der "Kuckucksvater" auch einen Anspruch, bisherige Leistungen für das Kind zurückzufordern.

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  • In Österreich soll jedes 12. Kind ein sogenanntes Kuckuckskind sein.
  • Seit Jahren erleben Vaterschaftstests einen regelrechten Boom.