EU-Länder für Gesetzesänderung für rascheren Wolfabschuss zu
"Ziel ist es, mehr Flexibilität beim Management der Wolfspopulationen in den EU-Ländern zu schaffen", teilte der Rat der Mitgliedstaaten mit. Das bedeutet, dass die Voraussetzungen für den Abschuss von Wölfen künftig deutlich vereinfacht werden sollen. Anders als bisher sind dann etwa keine aufwendigen DNA-Analysen mehr nötig.
Die Zustimmung der EU-Länder ist damit ein weiterer Schritt für einen schnelleren Abschuss. Nun fehlt die Zustimmung des Europaparlaments, das in einem Dringlichkeitsverfahren Anfang Mai abstimmen soll. Anschließend müssen die EU-Länder die Änderung formal absegnen. Es bleibt den einzelnen Regierungen überlassen, ob sie den Schutzstatus von Wölfen auch in ihrem Land absenken. Landwirte in zahlreichen europäischen Staaten klagen seit einigen Jahren vermehrt über Wolfsrisse.
Der WWF Österreich übte in einer Aussendung Kritik an der Entscheidung. "Die regierende Politik muss ihren Feldzug gegen den Artenschutz sofort beenden", sagte WWF-Experte Christian Pichler und forderte stattdessen Alternativlösungen wie eine Herdenschutz-Offensive. Wölfe seien ein natürlicher Beitrag zur Artenvielfalt. Zudem unterstrich die Naturschutzorganisation, dass selbst bei einer Herabstufung die rechtliche Vorgabe bestehen bleibe, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss - und davon sei Österreich mit derzeit nur fünf bis sieben Rudeln weit entfernt. "Eine reguläre Bejagung in Österreich ist daher weiterhin ausgeschlossen, wie auch der Europäische Gerichtshof im Juli 2024 bestätigt hat", schloss der WWF.
Zusammenfassung
- Die EU-Länder haben einer Gesetzesänderung zugestimmt, die einen schnelleren Abschuss von Wölfen ermöglicht. Die Zustimmung des EU-Parlaments steht noch aus und soll Anfang Mai im Dringlichkeitsverfahren erfolgen.
- Der WWF Österreich kritisiert die Entscheidung scharf und fordert Alternativen wie eine Herdenschutz-Offensive. Der Europäische Gerichtshof hat 2024 bestätigt, dass eine reguläre Bejagung in Österreich ausgeschlossen bleibt.
- In Österreich gibt es derzeit nur fünf bis sieben Wolfsrudel, was bedeutet, dass der Wolf noch in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss.