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Unwetter und Hagel: Hänge rutschten, drei Brücken weggerissen

In der Steiermark prasselten innerhalb einer halben Stunde 65 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel. In Schöder, im Bezirk Murau, waren 150 Feuerwehrleute im Unwetter-Einsatz. In Bretstein und Pusterwald wurden mehrere Brücken weggerissen und in Tirol musste zwischenzeitlich eine Straße wegen Vermurung gesperrt werden.

Die Unterkünfte sind mit Formel-1-Gästen voll, die Keller mit Wasser und Schlamm: Am Freitagabend gegen 19.30 Uhr, einen Tag vor dem Rennwochenende in Spielberg entlud sich ein heftiges Unwetter über dem rund 60 Kilometer entfernten Schöder im Bezirk Murau. Unter die Regenmassen mischte sich auch Hagel. 

Hänge rutschten Richtung Häuser

Die Wassermenge konnte der Boden nicht aufnehmen, die Hagelkörner verstopften die Kanalgitter noch zusätzlich. Hänge rutschten ab, auch in Richtung einiger Häuser, Keller wurden überflutet, mehrere Straßen wurden durch Vermurungen unpassierbar, es kam zu Verklausungen.

Sechs Feuerwehren aus der Umgebung packten gemeinsam an, um dem Schaden Herr zu werden. Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert, Straßen freigeschaufelt. Menschen wurden nicht verletzt, laut Einsatzleiter Roland Lercher musste jedoch ein Tier aus den Geröllmassen befreit werden.

Im Einsatz waren insgesamt 150 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Schöder, Ranten, Krakaudorf, Feistritz, St. Peter am Kammersberg sowie Murau. 

Geologe begutachtete Hänge

Noch in der Nacht auf Samstag wurde mit Kränen und Baggern an der Behebung des Schadens gearbeitet. Am Samstag begutachtete ein Geologe die Hangrutschungen, um Gefahren für die Häuser auszuschließen. 

Brücken weggerissen, Personen eingeschlossen

Im Bereich von Bretstein und Pusterwald riss das Wasser drei Brücken weg, fünf Personen waren laut "Kleine Zeitung" zwischenzeitlich in ihrem Haus eingeschlossen. Dort arbeiten 55 weitere Einsatzkräfte an der Behebung des Unwetterschadens. 

Betroffen waren auch die Formel-1-Fans, die in den Orten abstiegen. Die Unterkünfte in Söder seien nahezu ausgebucht, erzählte ein Wirt, selbst bei der Feuerwehr, "meinbezirk.at". Die Gäste seien aber sehr verständnisvoll. Starkte 60 Kilometer weiter in Spielberg selbst mussten laut Bereichskommandant Erwin Grangl nur "kleinere Pumparbeiten" nach dem Regen vorgenommen werden. 

Mure: Straße in Tirol gesperrt

Dramatischer präsentierte sich die Lage in Tirol. Dort kam es durch die starken Regenfälle zu einem Murenabgang in der Pitztalklamm in der Tiroler Gemeinde Arzl im Pitztal (Bezirk Imst). Am Freitagabend musste die L 243 Jerzener Straße in beiden Richtungen gesperrt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet.

Am späteren Samstagvormittag konnte die Sperre aber früher als erwartet wieder aufgehoben werden. Experten der Landesgeologie und Straßenmeisterei hatten die Lage begutachtet.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Steiermark prasselten innerhalb einer halben Stunde 65 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel.
  • In Schöder im Bezirk Murau, waren 150 Feuerwehrleute im Unwetter-Einsatz, in Bretstein und Pusterwald wurden mehrere Brücken weggerissen, in Tirol musste zwischenzeitlich eine Straße wegen Vermurung gesperrt werden.