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Unruhen in Frankreich: Feuerwehrmann gestorben

Nach tagelangen Unruhen scheint die Welle der Gewalt auf Frankreichs Straßen langsam abzuebben. Bei den Protesten ist in der Nacht auf Montag ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen.

In der sechsten Nacht der Unruhen nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle gab es 157 Festnahmen. Seit Beginn der Ausschreitungen gab es landesweit mehr als 3.000 Festnahmen.

In der Nacht auf Montag gab es auch wieder einige Krawalle, etwa in Lyon, wo die Polizei gegen eine rechtsextreme Gruppe Tränengas einsetzte. Gemessen an den heftigen Unruhen der vergangenen Tage mit Bildern Hunderter brennender Autos und Gebäude sowie teils mehr als 1.000 Festnahmen während der Nachtstunden blieb es aber relativ ruhig.

Massive Polizeipräsenz

Innenminister Gérald Darmanin hatte in der dritten Nacht in Folge auf massive Polizeipräsenz gesetzt. 45.000 Polizisten waren im ganzen Land im Einsatz, auch diesmal wieder mit gepanzerten Fahrzeugen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gab Darmanin erneut die Anweisung, entschlossen vorzugehen und Krawallmacher so schnell wie möglich festzunehmen.

Am Montag möchte sich Staatschef Emmanuel Macron mit den Präsidenten von Senat und Nationalversammlung treffen, wie BFMTV und "Le Parisien" am Sonntag nach einer Lagebesprechung Macrons mit Premierministerin Élisabeth Borne, Innenminister Darmanin und mehreren anderen Ministern berichteten. Am Dienstag will der Präsident die 220 Bürgermeister empfangen, die von den Unruhen der vergangenen Tage besonders betroffen waren.

Wie Innenminister Gérald Darmanin im Onlinedienst Twitter mitteilte, starb ein 24-jähriger Feuerwehrmann in Saint-Denis nördlich von Paris beim Löschen brennender Fahrzeuge in einer Tiefgarage "trotz der schnellen Hilfe seiner Mannschaftskameraden". Drei Polizisten wurden verletzt. 

Großmutter des Jugendlichen fordert: "Hört auf"

In einem emotionalen Appell hatte sich auch die Großmutter des Jugendlichen einen Rückgang der Gewalt gewünscht, dessen Tod die Unruhen vor fast einer Woche ausgelöst hatte. "Zum Glück sind die Polizisten da. Die Leute, die gerade etwas kaputt machen, denen sage ich: "Hört auf"."

Die Randalierer hätten ihren 17 Jahre alten Enkel, der von einem Polizisten erschossen worden war, "als Vorwand genommen", sagte sie am Sonntag dem Sender BFMTV. Sie sei zwar wütend auf den Beamten, wolle aber nicht verallgemeinern. Der Polizist werde bestraft werden, wie jeder andere auch. "Ich habe Vertrauen in die Justiz." Die Menschen auf den Straßen sollten ruhig bleiben und nicht alles kaputt machen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach tagelangen Unruhen scheint die Welle der Gewalt auf Frankreichs Straßen langsam abzuebben.
  • In der Nacht auf Montag gab es nach Angaben des Innenministeriums bis Mitternacht 49 Festnahmen - deutlich weniger als in den vorherigen Nächten zu diesem Zeitpunkt.
  • Zwar gab es auch diesmal wieder einige Krawalle, etwa in Lyon, gemessen an den heftigen Unruhen der vergangenen Tage blieb es aber relativ ruhig.
  • Innenminister Gérald Darmanin hatte in der dritten Nacht in Folge auf massive Polizeipräsenz gesetzt. 45.000 Polizisten waren im ganzen Land im Einsatz.
  • Am Montag möchte sich Staatschef Emmanuel Macron mit den Präsidenten von Senat und Nationalversammlung treffen.