Über 150 Lkw abgeschleppt: Brenner nach Stunden wieder frei
Wegen starker Schneefälle blieben Lkw hängen, ab Mittag ging nichts mehr. Über 150 Lkw mussten unter schwierigsten Bedingungen abgeschleppt werden. Es waren an die 70 Zentimeter Neuschnee gefallen.
Illegale Überholmanöver: Räumfahrzeuge kamen nicht durch
Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht. Zu den Behinderungen war es laut Land durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen blieben. Weitere Lkw versuchten diese Fahrzeuge zu überholen und blieben ebenfalls hängen.
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Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich. In der Folge mussten die Schwerfahrzeuge mit großem Aufwand aus einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden.
Es seien vorsorglich Spezial-Abschlepptrupps entlang der Strecke postiert worden - diese sollten die Lkw wieder flott machen, hatte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. Der Autobahnbetreiber war mit rund 30 Räumfahrzeugen im Dauereinsatz.
Lkw konnten nicht mehr anfahren
Später - mit anhaltendem Schneefall - kam zudem das Problem hinzu, dass die Fahrzeuge in den Steigungsbereichen nicht mehr selbstständig anfahren konnten, hieß es. Die Spezial-Abschlepper mussten hier alle Fahrzeuge einzeln wieder flottmachen. Aufgrund der besonderen Umstände wurde übrigens das Nachtfahrverbot für Lkw ausgesetzt, informierte das Land.
Sperre auch in Südtirol
Laut dem Online-Portal "stol.it" war die Brennerautobahn auf italienischer bzw. Südtiroler Seite ab der Mautstelle Sterzing in Fahrtrichtung Norden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt. Auch die Brenner Straße (B 182) von Innsbruck Richtung Brenner zwischen der Ausfahrt A 13 Innsbruck-Süd und Matrei am Brenner war vorerst nicht befahrbar.
Rotes Kreuz teilte Tee und Snacks aus
Wartende Autofahrer auf der Autobahn, die schon seit Stunden im Stau stehen, waren seit dem frühen Freitagabend von Einsatzkräften des Roten Kreuzes versorgt worden. Diese verteilten Tee, weitere Getränke, Snacks und Süßigkeiten, hieß es. "Wir werden immer wieder über die Mittelleitschiene steigen, um zu den Menschen zu gelangen", erklärte die Bezirkskommandantin des Roten Kreuzes von Innsbruck-Land, Monika Müller, gegenüber dem ORF Tirol.
Für Ärger sorgte die Sperre beim Transitforum Austria-Tirol. Dass starker Schneefall drohe, sei bekannt gewesen, bemängelte Obmann Fritz Gurgiser der APA gegenüber mangelnde Vorkehrungen und ortete "Tiroler Chaospolitik". Vielmehr werde "zugeschaut, bis die A13 mit quer gestellten Lkw außer Kraft ist." Nun würden hohe, vermeidbare volkswirtschaftliche Kosten entstehen, kritisierte Gurgiser und ortete Tirol an einem "Brennpunkt".
Zusammenfassung
- Nach stundenlanger Sperre wurde die Brennerautobahn (A13) in Tirol kurz nach 22 Uhr wieder freigegeben.
- Seit Mittag ging nichts mehr, das Rote Kreuz teilte Tee und Snacks aus, 150 Lkw mussten einzeln abgeschleppt werden.