Toter Bub in Tirol - Eltern bieten 30.000 Euro für Hinweise
"Um die Polizei in der Aufklärung dieses Verbrechens zu unterstützen, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe", teilten die Eltern am Samstag mit.
Die Vorgehensweise der Eltern erfolge "in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem LKA Tirol", hieß es. Ein Kriminalbeamter aus dem Ausland habe die beiden kontaktiert, und seine finanzielle Unterstützung für eine Belohnungs-Ausschreibung angeboten, da sie damit in der Vergangenheit bereits Erfolge hatten, begründeten die Eltern den Schritt. Es sei eine große Belastung zu wissen, dass der Täter noch frei herumlaufe.
Der 37-jährige Vater war mit seinem Buben im Kinderwagen Ende August an einem Sonntag um 4.00 Uhr auf einer Promenade der Marktgemeinde neben der Ache spazieren gegangen. Der Mann sagte, er habe das öfter gemacht, um sein geistig beeinträchtigtes Kind zu beruhigen. Laut LKA sei es ein "ganz übliches Verhalten".
Räuber schlug Vater von hinten nieder
Plötzlich näherte sich der Täter dem Vater im Bereich des Hauptschulsteges von hinten an und versetzte ihm einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf. Der Mann blieb bewusstlos liegen. Daraufhin dürfte der Täter dem 37-Jährigen die Geldtasche und das Mobiltelefon weggenommen haben und flüchtete. Das Handy und die Geldtasche wurden schließlich in unmittelbarer Nähe des Tatortes gefunden.
Bub kraxelte aus Kinderwagen und fiel in die Ache
Die Polizei nimmt nach bisherigem Ermittlungsstand an, dass der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen kletterte und danach in die Ache stürzte. Zwischen Ache und Promenade befand sich nur eine Böschung. Das Kind wurde abgetrieben und schließlich rund 600 Meter flussabwärts tot geborgen.
Gegen 5.20 Uhr wurde der Vater von einem Passanten bewusstlos aufgefunden und verständigte die Rettung. Als der 37-Jährige wieder bei Bewusstsein war, fragte er nach seinem Kind. Daraufhin wurde eine Suchaktion eingeleitet und der Sechsjährige schließlich eine Stunde später geborgen.
Zusammenfassung
- Die Eltern des Sechsjährigen, der ertrank, nachdem sein Vater in St. Johann in Tirol niedergeschlagen worden war, bieten für entscheidende Hinweise eine Belohnung in Höhe von 30.000 Euro.
- Die Vorgehensweise der Eltern erfolge "in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem LKA Tirol", hieß es.
- Der 37-jährige Vater war mit seinem Buben im Kinderwagen Ende August spazieren gegangen, von hinten niedergeschlagen und ausgeraubt worden.
- Die Polizei nimmt an, dass der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen kletterte und danach in die Ache stürzte.
- Als der 37-Jährige wieder bei Bewusstsein war, fragte er nach seinem Kind. Eine Stunde später wurde der Bub tot aus der Ache geborgen.