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Tote und Verletzte bei Unwetter in Südkorea

In Südkorea sind nach sintflutartigen Regenfällen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. In Teilen der Hauptstadt Seoul verzeichneten Meteorologen sogar die höchsten Niederschlagsmengen seit Jahrzehnten.

Hunderte Gebäude wurden beschädigt, die Stromversorgung brach teilweise zusammen, Erdrutsche wurden ausgelöst und Straßen überschwemmt, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Hunderte Menschen mussten aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden.

Höchste Alarmstufe

Die Katastrophenschutzzentrale rief die höchste Alarmstufe aus. Der Wetterdienst KMA gab eine Warnung für den Großraum Seoul mit seinen 26 Millionen Bewohnern sowie für Teile nahe gelegener Provinzen aus. Es wurde damit gerechnet, dass der Starkregen im Landeszentrum noch bis mindestens Mittwoch anhält.

Unterbringungen in Schulen und Gemeindeeinrichtungen

Mindestens neun Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt, bis zum Dienstagabend (Ortszeit) galten noch sechs Menschen als vermisst, wie südkoreanische Sender berichteten. Zahlreiche Betroffene wurden in Schulen, Turnhallen und anderen Gemeindeeinrichtungen untergebracht.

Die 31-jährige Büroangestellte Lim Na Kyung schilderte der Nachrichtenagentur Reuters, wie das Wasser am Montagabend in das Gebäude eindrang, in dem sie sich aufhielt. Sie sei sich vorgekommen wie in dem Film "Titanic" von 1997. "Ich musste immer höher und höher gehen, weil das Gebäude in rasantem Tempo unterging", sagte die zweifache Mutter. Sie sei mit 40 anderen Menschen festgesessen. Die Nacht habe sie schließlich in einem Pilates-Zentrum im vierten Stock verbracht.

Neun Tote durch Starkregen

In dem Stadtteil kam den Berichten zufolge ein Angestellter der Stadt beim Versuch ums Leben, einen umgestürzten Baum zu beseitigen. Er sei vermutlich an den Folgen eines Stromschlags gestorben. Im Bezirk Gwanak ertranken drei Menschen in ihrer Tiefparterre-Wohnung. Im selben Bezirk wurde eine Leiche aus einer ebenfalls überfluteten Wohnung geborgen. In der Provinz Gyeonggi wurde eine Leiche unter den Trümmern einer eingestürzten Bushaltestelle geborgen, eine weitere Person wurde von einem Erdrutsch erfasst und dabei getötet.

Auch Nordkorea gab am Dienstag eine Starkregenwarnung heraus. Die Warnung betrifft laut nordkoreanischen Rundfunkberichten die südlichen Landesteile. Berichte über Schäden in dem weithin abgeschotteten Land lagen nicht vor.

Vermehrt Regenschauer durch Klimawandel

Obwohl es in Südkorea im Sommer häufig zu heftigen Regenfällen kommt, seien ein solch starker Anstieg der Niederschläge und häufige sintflutartige Regenfälle nicht ohne den Klimawandel zu erklären, sagte ein Vertreter des Wetterdienstes, der namentlich nicht genannt werden wollte. Das Phänomen trete aufgrund der durch die Erderwärmung verursachten längeren Sommer immer häufiger auf.

Größte Niederschlagsmenge seit 80 Jahren

Seit Montag wurde die Hauptstadtregion von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Das Wetteramt kündigte weiteren starken Regen an. Im südlichen Seouler Stadtbezirk Dongjak wurde die größte Niederschlagsmenge seit 80 Jahren gemessen, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Wetteramt berichtete.

An einem Punkt seien dort mehr als 141 Liter Regen pro Quadratmeter und Stunde gefallen. Präsident Yoon Suk Yeol wies die Behörden an, Menschen aus Gebieten in Sicherheit zu bringen, die am stärksten von den Wassermengen gefährdet seien.

ribbon Zusammenfassung
  • In Südkorea sind nach sintflutartigen Regenfällen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
  • In Teilen der Hauptstadt Seoul verzeichneten Meteorologen sogar die höchsten Niederschlagsmengen seit Jahrzehnten.
  • Mindestens neun Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt, bis zum Dienstagabend galten noch sechs Menschen als vermisst, wie südkoreanische Sender berichteten.
  • Im Bezirk Gwanak ertranken drei Menschen in ihrer Tiefparterre-Wohnung.