"Totale Scheiße" bis "sie haben recht": Klimaprotest spaltet Autofahrer
Frühverkehr ist gerade in Wien oftmals gleichbedeutend mit Stau. Donnerstagfrüh standen auch auf der Linken Wienzeile Autos im Stau. Schuld war allerdings ein erneuter Klimaprotest. Mehrere Aktivisten klebten sich wie gewohnt auf der Fahrbahn fest. Die Polizei löste die Protestaktion allerdings in kürzester Zeit auf.
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Die glücklosen Autofahrer kommentierten den Klimaprotest gegenüber PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz unterschiedlich. "Protest? Totale Scheiße - Entschuldigung", meinte etwa ein Autolenker erbost. Der Protest würde ohnehin nichts bringen. "Der einzige, der Ordnung in dieses System der Welt bringen kann, ist Jehova, Gott", meint er. Die Aktionen der Klima-Aktivisten seien sinnlos.
"Sie haben recht"
Auch andere sehen die Proteste fehlgeleitet: "Ich glaub' net, dass in Österreich das Weltklima irgendwie beeinflusst wird", meint ein anderer Autolenker.
Aber es herrscht nicht nur einhellige Meinung. "Sie haben recht", meint ein dritter Autofahrer gegenüber Punz. Als einzelner Mensch sei er auf das Auto aktuell angewiesen und könne darauf nicht verzichten. Aber es sei gut, dass protestiert werde, weil sonst weltweit "jeder macht, was er will".
"Sie haben keinen Plan"
Einer der Klima-Aktivisten erklärte im Interview, warum der Protest auch in Österreich wichtig sei: Österreich habe als Industrienation eine große Verantwortung. Zudem müsse darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Regierung zwar immer ankündige, bis 2040 klimaneutral sei zu wollen, "aber sie haben keinen Plan, wie sie das erreichen wollen", so der junge Mann zu PULS 24. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bemühe sich zwar, scheitere aber oft. Und auch sie habe "oft keinen Plan, wie sie das erreichen will".
Aktivist: Selbst Klimaschutzministerin "hat oft keinen Plan"
"Klima-Aktivisten beschützen"
Gegenüber PULS 24 erklärte Polizeisprecherin Barbara Gass auch, dass die Polizei bei ihrem Einsatz nicht nur dazu da sei, die Aktivisten von der Fahrbahn zu lösen, sondern auch um sie vor etwaigen Übergriffen zu schützen. Das sei aber glücklicherweise erst einmal im Jänner notwendig gewesen, sagte Gass.
Polizeisprecherin Barbara Gass über die Protestaktion an der Linken Wienzeile.
Schon am Mittwoch regte sich ein weiterer Autofahrer beim Protest beim Westbahnhof auf. "Es dauert nicht lange", versicherte ihm ein Aktivist noch. "Ich gebe dir fünf Minuten", entgegnete der aufgebrachte Fahrer.
"Sollen das machen - um Mitternacht"
"Sollen das machen - um Mitternacht", meinte der Herr im Interview mit PULS 24 Reporterin Marie Sievers. "Ich verstehe eh alles, aber irgendwann ist ein Punkt erreich, wo ich sage, es ist genug", meinte der Herr, der laut eigenen Angaben unbedingt zu einem Termin musste.
Zusammenfassung
- Erneut haben sich am Donnerstag Klima-Aktivisten auf Straßen geklebt.
- Bei den Autofahrern, die deshalb kurz stehen mussten, gingen die Meinungen darüber auseinander.
- Manche fanden den Protest "totale Scheiße", andere sagten über die Aktivisten: "Sie haben recht".