Arbeiter überrollt
Wieder Todesfall auf Baustelle des Brennerbasistunnels
Ein Arbeiter sei gegen Mittag von einem Schwerfahrzeug überrollt worden, sagte Polizeisprecher Christian Viehweider zur APA. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Wie genau es zum Unfall kam, sei Gegenstand von Ermittlungen.
Der Unfall habe sich gegen 11 Uhr im Baulos H53 Pfons-Brenner in einem Erkundungsstollen ereignet, teilte Andreas Ambrosi, Pressesprecher der Projektgesellschaft BBT SE, am Sonntagnachmittag in einer Aussendung mit. Die Einsatzkräfte seien nach dem Unfall schnell vor Ort gewesen, der Mann aber trotz notfallmedizinischer Maßnahmen gestorben.
Mehrere Tote und Verletzte
Schon im Frühjahr 2024 gab es auf der Baustelle mehrere Todesfälle: Im Mai hatte ein 41-jähriger Mann mit einem Gabelstapler ein Metallrohr transportiert. Dabei kollidierte er mit einem an der südlichen Tunnelwand abgestellten Lkw. Der Arbeiter wurde aus der Fahrerkabine geschleudert und tödlich verletzt.
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Ende März war ein 57-jähriger Arbeiter aus Deutschland im Haupttunnel Ost in Innsbruck tödlich verletzt worden. Der Mann war gerade mit Vermessungsarbeiten beschäftigt gewesen, als er von einer Transportlok, die Material zur Tunnelbohrmaschine lieferte, erfasst wurde.
Erst am Samstag hatte sich außerdem auf der Baustelle ein Mann schwere Kopfverletzungen zugezogen. Dieser war von Tunnelwandelementen, sogenannten Tübbingen, eingeklemmt und von einem Kollegen schwer verletzt gefunden worden. Wenige Tage zuvor war ein Mann von einem großen Stein getroffen und verletzt worden.
"Wir bedauern diesen tragischen Arbeitsunfall zutiefst. Unser Mitgefühl ist bei der Familie und den Angehörigen", hieß es in einer Stellungnahme der Projektgesellschaft BBT SE zum aktuellen Todesfall am Sonntag. Die Kollegen auf der Baustelle wurden von einem Team der Krisenintervention betreut.
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Zusammenfassung
- Auf der Baustelle des Brennerbasistunnels kam es am Sonntag zu einem tödlichen Arbeitsunfall, bei dem ein Arbeiter von einem Schwerfahrzeug überrollt wurde und an der Unfallstelle starb.
- Schon im Frühjahr 2024 gab es auf der Baustelle mehrere Todesfälle.
- Bereits am Samstag erlitt außerdem ein weiterer Arbeiter schwere Kopfverletzungen, als er zwischen Tunnelwandelementen eingeklemmt wurde.
- In den Tagen zuvor wurde ein dritter Arbeiter durch einen herabfallenden Stein verletzt, was die Sicherheitsbedenken auf der Baustelle verstärkt.