Tiroler Bauern wollen Abschuss von zwei Wölfen

Nach weiteren Nutztierrissen kommt die Diskussion um den Abschuss von Wölfen in Tirol weiter nicht zur Ruhe. Bauern brachten nun Abschussanträge für zwei Problemwölfe in den Bezirken Kitzbühel und Landeck ein. Dabei handelt es sich um die Wölfin "70FATK" und den Wolf "84MATK", teilte der Verein "Alm ohne Wolf" am Freitag mit. Der Abschuss soll auf Grundlage des Tiroler Jagdgesetzes erfolgen.

Nach weiteren Nutztierrissen kommt die Diskussion um den Abschuss von Wölfen in Tirol weiter nicht zur Ruhe. Bauern brachten nun Abschussanträge für zwei Problemwölfe in den Bezirken Kitzbühel und Landeck ein. Dabei handelt es sich um die Wölfin "70FATK" und den Wolf "84MATK", teilte der Verein "Alm ohne Wolf" am Freitag mit. Der Abschuss soll auf Grundlage des Tiroler Jagdgesetzes erfolgen.

Die Wölfin habe im Oberland "nachweislich" 37 Nutztiere gerissen. "Das ist zu viel", meinten die Almbewirtschafter. Die Wölfin sei "extrem auf Nutztiere fixiert" und habe "keine Scheu vor dem Siedlungs- und Wirtschaftsraum". Dies zeige ein Riss, der sich "in wenigen Metern Entfernung zum nächsten Wohnhaus direkt oberhalb von Fiss ereignet hat". Herdenschutzmaßnahmen erteilten die Bauern eine Absage: Dies sei "aufgrund der Topographie und der geringen Futtergrundlage nachweislich nicht umsetzbar".

Der zweite Wolf, "84MATK", habe im Unterland 22 Schafe und zehn Ziegen getötet sowie fünf Tiere verletzt. "Die akute Gefährlichkeit des Wolfes für Weidetiere ist somit auch im Unterland zweifelsfrei nachgewiesen", waren die Antragsteller überzeugt.

Die Abschüsse sollen nun auf Grundlage des Tiroler Jagdgesetzes vom Jahr 2004 erfolgen. Landwirtschaftskammerpräsident Abg. Josef Hechenberger (ÖVP) meinte, dass die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (EU-FFH) den Ländern die Möglichkeit einräume, einen Problemwolf zu entnehmen. "Die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen geregelten Abschuss von Problemwölfen können und müssen dringend von der Landesregierung geschaffen werden", nahm Hechenberger die Politik einmal mehr in die Pflicht. Dafür bräuchte es vom Tiroler Landtag die Umsetzung einer Verordnung aus dem Tiroler Jagdgesetz. "Nur mit Umsetzung dieser Verordnung können die Abschussanträge von der Behörde überprüft und auch bewilligt werden", sagte Hechenberger.

Der Österreichische Wolfsmanagementplan empfiehlt eine Entnahme von Problemtieren, wenn gelinderte Maßnahmen erfolglos sind, das Tier grundlos aggressiv auf Menschen reagiert oder auch wiederholt Nutz- oder Haustiere tötet. Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Tieren müssten aber ausgereizt sein.

Unterdessen sind am Freitag weitere zwölf Schafe im Almgebiet der Leisacher Kofelalm (Bezirk Lienz) aufgefunden worden. Die Schafe wurden vorsorglich von der hundert Hektar großen Alm ins Tal abgetrieben, teilte das Land mit. Es handle sich aber größtenteils um keine frischen Risse, sagte der Amtstierarzt. Bereits in den vergangenen Tagen wurden in Leisach vier tote Schafe gefunden.

Nun wurden die toten Tiere begutachtet und Proben für die genetische Analyse entnommen. Diese werden zur Untersuchung nach Wien geschickt. Eine Beteiligung eines Wolfs kann laut Angaben des Landes nicht ausgeschlossen werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach weiteren Nutztierrissen kommt die Diskussion um den Abschuss von Wölfen in Tirol weiter nicht zur Ruhe.
  • Bauern brachten nun Abschussanträge für zwei Problemwölfe in den Bezirken Kitzbühel und Landeck ein.
  • Dabei handelt es sich um die Wölfin "70FATK" und den Wolf "84MATK", teilte der Verein "Alm ohne Wolf" am Freitag mit.
  • Der zweite Wolf, "84MATK", habe im Unterland 22 Schafe und zehn Ziegen getötet sowie fünf Tiere verletzt.