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Swift-Terrorpläne: Tewhid-Gebetshaus unter Beobachtung

Der Attentäter, der im November 2020 in der Wiener Innenstadt vier Menschen tötete, betete hier und zwei der Verdächtigen, die die Taylor Swift-Konzerte angreifen wollten. Eine offizielle Moschee ist das Tewhid-Gebetshaus nicht mehr, doch offen hat es nach wie vor.

Nicht nur der Attentäter, der im November 2020 vier Menschen beim Wiener Bermudadreieck tötete, auch jener damals 16-Jährige, der einen Anschlag auf den Hauptbahnhof plante, kamen zum Beten in das als salafistisch geltende Tewhid-Gebetshaus in der Nähe vom Meidlinger Bahnhof.

Laut PULS 24 sollen nun auch zwei der Verdächtigen, die den Anschlag auf eines der deswegen abgesagten Taylor Swift-Konzerte vorbereitet haben sollen, das Haus regelmäßig besucht haben: der 19-jährige Hauptverdächtige und sein 17-jähriger Freund. Beide sitzen in U-Haft.

Status als Moschee entzogen

Zwar dürfte in ihrem Fall vor allem die chinesische Plattform TikTok und dort auftretende Online-Prediger aus Deutschland zur Radikalisierung beigetragen haben, dennoch ist es auffällig, dass das Gebetshaus schon wieder in einschlägigen Ermittlungen auftaucht. 

Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hat Tewhid und dem dahintersteckenden "Verein zur Förderung der islamischen Kultur in Österreich" den Status als offizielle Mosche schon im Dezember 2023 entzogen, wie PULS 24 exklusiv berichtete. Als Moschee darf sich die Einrichtung daher nicht mehr bezeichnen. Offen hat das Haus dennoch.

Kein Verfahren zur Auflösung

Weder die IGGÖ noch das im Bundeskanzleramt angesiedelte Kultusamt fühlen sich aber noch dafür zuständig. Für einen Verein nach dem Vereinsgesetz wäre das Innenministerium bzw. die Polizei als Vereinsbehörde zuständig. Die Landespolizeidirektion Wien teilte PULS 24 auf Anfrage mit, dass derzeit kein Verfahren zur Vereinsauflösung geführt werde.

Man habe den Verein bereits im Jahr 2020 mittels Bescheid aufgelöst, der wurde aber wieder aufgehoben, da der strafrechtliche Verstoß nicht ausreichend war.

Einer der Gründe war damals der umstrittene Prediger Muhammed P. Dieser hätte ausgetauscht werden sollen. Erst im Februar bestätigte die IGGÖ PULS 24 und dem "Standard" aber, dass dieser dort zumindest wieder Arabisch-Unterricht geben würde. 

Verfassungsschutz beobachtet

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärte am Rande einer Pressekonferenz auf Nachfrage von PULS 24 am Montag, dass die Personen "im Umfeld" unter "entsprechender Beobachtung" des Verfassungsschutzes stehen würden. Es würde "etwas unternommen" werden, wenn man entsprechende Beobachtungen mache. 

Ansonsten hielt sich der Innenminister am Montag zu den laufenden Ermittlungen bedeckt: Es würden nun die sichergestellten Handys ausgewertet und Chemikalien analysiert werden. Es verfestige sich das Bild von "Anschlagsplanung und Radikalisierung". 

Taylor-Swift-Konzert: Verdächtiger wollte Security werden

ribbon Zusammenfassung
  • Der Attentäter, der im November 2020 in der Wiener Innenstadt vier Menschen tötete, betete hier und zwei der Verdächtigen, die die Taylor Swift-Konzerte angreifen wollten.
  • Eine offizielle Moschee ist das Tewhid-Gebetshaus nicht mehr, doch offen hat es nach wie vor.
  • Laut Polizei gibt es kein verfahren zur Vereinsauflösung, laut Innenminister Gerhard Karner werden Personen "im Umfeld" aber beobachtet.