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Szenewirt Martin Ho expandiert: Dots-Lokal in Dubai

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In den vergangenen Monaten waren die Schlagzeilen rund um Szenegastronom Martin Ho eher negativ, er soll Mitarbeiter:innen nicht bezahlt und insolvente Firmen unter dubiosen Umständen verkauft haben. Ungeachtet dessen möchte Ho nun mit einem Dots-Lokal in Dubai durchstarten. Die Arbeiterkammer spricht von "extravaganten Investitionen".

Das neue "Dots DXB" soll bereits im Herbst 2024 in Dubai eröffnet werden, teilte die Gruppe in einer Aussendung mit. 

"Nach fast zwei Dekaden in Wien ist die Dots Group bereit, den bedeutenden Sprung in andere Märkte zu wagen", wird Ho zitiert.

Einen Vorgeschmack auf die internationalen Ambitionen will man ab 4. April in Wien geben. Dort soll das "Dots Vienna" auf der Mariahilferstraße nach "umfassender Renovierung und Neugestaltung" als Prototyp der internationalen Restaurants dienen. Für die Neueröffnung holt Ho auch zwei internationale Sushimeister nach Wien.

Rückzug aus Hotel Leo Grand

Damit nicht genug, gemeinsam mit der Uhren-Firma "Jacob & Co" eröffnet Ho im Frühsommer eine "Symbiose aus Store, Lounge und Gastronomie" in der Innenstadt.

Zurückstecken wolle man nur beim Hotel Leo Grand, in dem Ho ein Dots-Restaurant betrieb. Mit 30. März schließt das dortige Lokal.

Ausständiger Lohn von Dots-Mitarbeiter:innen

Die Expansion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Dots-Gruppe wiederholt im Feuer der Arbeiterkammer stand. Erst vor wenigen Wochen erhob die AK schwere Vorwürfe: Mitarbeiter:innen von Dots-Lokalen würden vergeblich auf Löhne warten, es gehe um offene Forderungen von rund 240.000 Euro.

Dass die Dots-Gruppe nun expandieren wolle, sei "mehr als überraschend", so Ludwig Dvořák, AK-Bereichsleiter der Arbeitsrechtlichen Beratung und Rechtsschutz, auf PULS 24 Anfrage. 

"Wenn das Geld für extravagante Investitionen tatsächlich vorhanden ist, ist umso unverständlicher, warum offene Löhne nicht bezahlt werden. Es entspricht vielleicht dem Verständnis mancher Lobbyisten, die Senkung von Lohnnebenkosten zu verlangen, während bestimmte Arbeitgeber ihre Kosten an die Allgemeinheit auszulagern versuchen – die Arbeiterkammer hat dafür kein Verständnis", betont Dvořák.

Eine Expansion nach Dubai würde die AK aber nicht an der Durchsetzung der Ansprüche der betroffenen Arbeitnehmer:innen hindern, bekräftigt er, "wenn nötig auch vor Gericht".

Bereits Ende des Vorjahres hatte die AK über gleich drei insolvente Dots-Gesellschaften berichtet, die verkauft worden waren - allerdings wurde kurz zuvor noch "Dots" aus dem Firmennamen gestrichen sowie Eigentümer und Geschäftsführer gewechselt. Die AK verlangte eine Prüfung, ob der Tatbestand des Betrugs erfüllt worden war.

Video: Betrugsverdacht bei Martin Ho

ribbon Zusammenfassung
  • In den vergangenen Monaten waren die Schlagzeilen rund um Szenegastronom Martin Ho eher negativ, er soll Mitarbeiter:innen nicht bezahlt und insolvente Firmen unter dubiosen Umständen verkauft haben.
  • Ungeachtet dessen möchte Ho nun mit einem Dots-Lokal in Dubai durchstarten.
  • "Nach fast zwei Dekaden in Wien ist die Dots Group bereit, den bedeutenden Sprung in andere Märkte zu wagen", so Ho.
  • Einen Vorgeschmack auf die internationalen Ambitionen will man ab 4. April in Wien geben.
  • "Wenn das Geld für extravagante Investitionen tatsächlich vorhanden ist, ist umso unverständlicher, warum offene Löhne nicht bezahlt werden", so die AK.