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Süden des Hauptplatzes in Linz ab Montag für Autos gesperrt

Mit Montag beginnt in Linz der zweite Anlauf für einen autofreien Hauptplatz. Nachdem der Pilotversuch Mitte Juli 2020 nach nur zwei Tagen vom damals für Infrastruktur zuständigen Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) abgebrochen wurde, sind nun neuerlich Durchfahrten untersagt. Laut Verordnung wird zumindest der Südteil des Hauptplatzes Fußgängerzone, die Zufahrt über die Klosterstraße für den Durchzugsverkehr wird gesperrt.

Ausgenommen von dem Fahrverbot sind Taxis, öffentliche Verkehrsmittel und Radfahrerinnen und Radfahrer. Lieferdienste können den Hauptplatz zwischen 18.30 Uhr und 11.00 Uhr befahren. Der Teil Richtung Nibelungenbrücke bleibt vorerst als Begegnungszone offen für Zufahrten zu den Behindertenparkplätzen und zur Bushaltestelle, die aber verlegt werden soll. "Mit der neuen Fußgängerzone setzen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer modernen, lebenswerten Stadt. Das Linzer Stadtzentrum wird dadurch attraktiver, sicherer und lädt zum Verweilen ein" meinte der für Mobilität zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) in einer Aussendung.

Der Start der neuen Regelung sei "bewusst auf den Beginn der Herbstferien gelegt" worden, da mit geringerem Verkehrsaufkommen zu rechnen sei, argumentierte er. Auch 2020 war der auf zwei Monate befristete Pilotversuch in der Ferienzeit im Sommer angelaufen. Doch ein kilometerlanger Stau durch den abendlichen Berufsverkehr und eine Fahrrad-Demonstration am Einführungstag in der Innenstadt sorgten für das schnelle Aus des autofreien Hauptplatzes. Erst wenn die beiden neuen Donauquerungen - die neue Eisenbahnbrücke und die Donautalbrücke der A26 - befahrbar seien, könne der Hauptplatz Fußgängerzone werden. Bis dahin würde er als "Bypass" benötigt, so die seinerzeitige Argumentation.

Die neue Eisenbahnbrücke, über die auch Pkw fahren, wurde Ende September 2021 für den Verkehr freigegeben. Die Donautalbrücke ist zwar fertig, aber noch dauert es einige Wochen, bis auch über sie Autos fahren werden. FPÖ-Stadtrat Michael Raml fürchtete daher schon am Freitag "massive Staus" in der Innenstadt. Er würde mit der Verordnung der Fußgängerzone nicht nur bis zur Verkehrsfreigabe der Donautalbrücke zuwarten, sondern sogar bis zur Fertigstellung der zweiten Bauetappe der Linzer Stadtautobahn A26 im Jahr 2032. Daher forderte er, dass Hajart die Sperre des Hauptplatzes zurücknehme, wenn sich erneut herausstelle, dass "die Ausweichrouten den Verkehr nicht bewältigen können".

Der Vizebürgermeister hingegen betonte, dass 2020 nicht die Sperrung sondern vor allem die Proteste zu einem "Verkehrschaos" geführt haben. Heuer seien "zusätzliche Maßnahmen zur Verkehrssteuerung vor Ort vorgesehen, einschließlich eines Sicherheitsdienstes, der eng mit der Polizei koordiniert".

ribbon Zusammenfassung
  • Ab Montag wird der südliche Hauptplatz in Linz autofrei, nachdem ein erster Versuch 2020 scheiterte. Die Maßnahme gilt nicht für Taxis, öffentliche Verkehrsmittel und Radfahrer, während Lieferdienste zwischen 18.30 Uhr und 11.00 Uhr Zufahrt haben.
  • Vizebürgermeister Martin Hajart betont, dass die Fußgängerzone das Stadtzentrum attraktiver und sicherer machen soll. Zusätzliche Verkehrssteuerungsmaßnahmen sind vorgesehen, um ein Verkehrschaos wie 2020 zu vermeiden.
  • FPÖ-Stadtrat Michael Raml warnt vor massiven Staus und fordert die Aufhebung der Sperre bis zur vollständigen Fertigstellung der Linzer Stadtautobahn A26 im Jahr 2032.