APA/BFV LIEZEN/CHRISTOPH SCHLÜSSLMAYR

Sturmnacht: Tausende Stromausfälle und überflutete Keller

Sturmböen, Starkregen und Hagel forderten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Donnerstag. Besonders in Kärnten versperrten umgestürzte Bäume reihenweise Straßen. Die heftigen Gewitter führten in Kärnten und der Steiermark auch zu Tausenden Stromausfällen. Im Burgenland wurden zahlreiche Keller überflutet.

Ab zwei Uhr zogen in der Nacht auf Donnerstag heftige Gewitter mit Sturmböen und Hagel über Kärnten. Bäume wurden umgerissen und beschädigten Gebäude, Autos und Straßen. Zahlreiche Straßen sind Donnerstagfrüh weiterhin gesperrt.

Auch der Bahnverkehr war betroffen: Die Südbahnstrecke war zwischen Klagenfurt und Arnoldstein unterbrochen. Zudem fuhr die ÖBB am Donnerstagmorgen auf der Strecke zwischen Villach und Rosenbach nicht. Die Feuerwehr musste über 150 Mal ausrücken. 

Waldbrand nach Blitzschlag

Auch in Salzburg hatten die Feuerwehren eine Nacht voller Einsätze. 

Heftige Gewitter haben im Pongau und im Raum Zell am See (Pinzgau) für dutzende Feuerwehreinsätze gesorgt. In Lofer flammte am Donnerstagmorgen ein wohl durch Blitzschlag ausgelöster Waldbrand wieder auf.

"Von den Unwettern gestern war vor allem der Ennspongau mit den Gemeinden Hüttau, Eben, Flachau, Altenmarkt und Radstadt betroffen", sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos zur APA. Landesweit wurden während und nach des Durchziehens der Gewitterfront 48 Einsätze verzeichnet. 

Tausende Haushalte ohne Strom

Umstürzende Bäume beschädigten auch Stromleitungen quer durch Kärnten. Laut Kärntner Netz sind 12.000 Haushalte Donnerstagfrüh weiterhin ohne Strom. An einer Behebung der Störung wird gearbeitet. In einigen Regionen können die Unterbrechungen bis zum Nachmittag dauern. 

In der Steiermark verursachte das Unwetter ebenfalls Stromausfälle. Donnerstagfrüh meldete die Energie Steiermark 59 Trafo-Stationen und rund 5.000 Haushalte ohne Energieversorgung. Vor allem der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag sowie der Süden der Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz waren betroffen. Die Aufarbeitung der Schäden an den Stromnetzen dürfte wohl noch den gesamten Donnerstag über andauern.

Überschwemmungen im Burgenland

Auch das Burgenland blieb nicht vom Unwetter verschont: Starkregen führte zu überfluteten Kellern und Tiefgaragen. Oberpullendorf war besonders vom Gewitter betroffen. Die Feuerwehr musste allein hier 18 Mal ausrücken, vor allem um Keller auszupumpen. 

Der Sturm fegte auch über Oberösterreich. In St. Florian bei Linz wurde das Dach eines Wohnhauses von einer Böe weggerissen. Die wegfliegenden Teile beschädigten auch das Nachbargebäude. Das Dach eines Supermarktes in Wels wurde ebenfalls locker und musste von der Feuerwehr gesichert werden. Laut "OÖN" wurden am Flughafen in Hörsching Windböen von 109 Stundenkilometer gemessen. Innerhalb von nur zwei Stunden kam es zu rund 40 Feuerwehreinsätzen.

Millionen-Schäden in der Landwirtschaft

Bereits in der Nacht auf Mittwoch gab es in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und dem Burgenland teils heftige Unwetter. Starkregen und Sturm mit Orkanböen über 130 km/h sorgten laut Angaben der Österreichischen Hagelversicherung für Schäden in der Landwirtschaft in der Höhe von mehr als 2,5 Millionen Euro. Besonders betroffen waren demnach Tirol und Oberösterreich. 

Schon in der Nacht auf Mittwoch kam es zu schweren Unwettern - die Feuerwehren mussten über 1.000 Mal ausrücken.

In weiten Teilen des Landes entspannte sich die Wetterlage am Donnerstag. Im Süden kann es im Laufe des Tages noch zu Gewittern kommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Sturmböen, Starkregen und Hagel forderten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Donnerstag.
  • Besonders in Kärnten versperrten umgestürzte Bäume reihenweise Straßen.
  • Die heftigen Gewitter führten in Kärnten und der Steiermark auch zu Tausenden Stromausfällen.
  • Im Burgenland wurden zahlreiche Keller überflutet.