Steigende Corona-Fallzahlen nach kroatischem Festival
In Oberösterreich schnellte die Zahl der mit dem kroatischen Festival in Verbindung gebrachten Fälle von Mittwoch auf Donnerstag um 47 Fälle auf 67 Infektionen in die Höhe. Hinzu kamen noch bisher 14 Fälle, die einer X-Jam-Maturareise zuzuordnen sind. In Niederösterreich stieg die Zahl der mit Festivalrückkehrern in Zusammenhang stehenden Corona-Infektionen auf 50 an. Gegenüber Mittwoch bedeutete dies ein Plus von zwölf Fällen. Tirol meldete einen Anstieg von vier auf 29 Fälle innerhalb eines Tages, in Salzburg waren es 14 bestätigte Fälle, in Vorarlberg drei, und in Wien nach einem Anstieg von über zehn Infektionen insgesamt mittlerweile 15 Ansteckungen. Auch das Burgenland meldete am Donnerstag neun neue Fälle.
Damit stieg die Gesamtzahl an mit Corona infizierten Festivalbesuchern landesweit bis Donnerstagnachmittag auf 215. Alle Bundesländer riefen Festival-Heimkehrer auf, sich umgehend PCR-testen zu lassen, um weitere Infektionen zu verhindern.
Angaben des niederösterreichischen Landespressedienstes, wonach 19.000 Besucher aus Österreich an der Beach-Party in Kroatien teilgenommen hätten, wurde von den lokalen Behörden widersprochen, berichtete die kroatische Nachrichtenagentur Hina. Demnach seien am Höhepunkt des Festivals rund 3.800 Österreicher an einem Tag in der Stadt Novalja angemeldet gewesen, wovon schätzungsweise 2.500 an der Party teilnahmen. In der ganzen Woche vom 17. bis 24. Juli waren etwa 5.000 Österreicher in der Gegend, hieß es laut Hina aus dem Tourismusbüro in Novalja.
Der Veranstalter des Festivals "Austria goes Zrce" betonte gegenüber dem Standard (Online-Ausgabe), sich an alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen gehalten und die gängige 3G-Regel angewendet zu haben. Außerdem sei er von der hohen Zahl an Infizierten, die vollständig geimpft waren, überrascht. In Niederösterreich seien von 38 am Mittwoch positiv getesteten Personen bereits 33 geimpft gewesen, 13 davon vollimmunisiert, hieß es im Standard-Interview mit dem Veranstalter. Eine infizierte Festivalbesucherin hingegen kritisierte "zu lasche Kontrollen".
Barracuda-Music-Geschäftsführer Tatar übte via Facebook Kritik an den österreichischen Behörden, die das FM4-Frequency-Festival für heuer nicht genehmigt hatten, obwohl das Corona-Sicherheitskonzept seiner Meinung nach wesentlich besser gewesen wäre, als das der Veranstalter des Festivals "Austria goes Zrce". Das Frequency-Festival sei abgesagt worden, "obwohl wir den Beweis antreten hätten können, dass wir schon bei der Anreise mehr Infizierte entdeckt hätten, als das Festival dann am Ende selbst verursacht hätte", schrieb Tatar. Er sei überzeugt, "mit Veranstaltungen und Festivals immer mehr Jugendliche ermutigen zu können, impfen zu gehen." Eine Umfrage zum Frequency-Festival hätte ergeben, dass 75 Prozent aller Besucher bereit gewesen wären, sich für das Festival impfen zu lassen, schrieb Tatar.
Zusammenfassung
- Aus allen Bundesländern wurden Infizierte gemeldet, die Zahl der Fälle hat sich in den vergangenen 24 Stunden verdoppelt.
- Gegenüber Mittwoch bedeutete dies ein Plus von zwölf Fällen.