Ein Sturm zieht aufUnsplash

Sommer zurück? Es wird wieder trockener und wärmer

In Kärnten und der Steiermark ist die Gefahr von Erdrutschen immer noch groß. Aus meteorologischer Sicht ist jedoch "leichte Entspannung" zu erwarten - es dürfte in den kommenden Tagen im Süden großteils trocken bleiben.

"Heute Nachmittag und morgen bleibt es im Süden trocken", sagt der Meteorologe Andreas Mansberger. Für Kärnten und die Steiermark ist das eine Erleichterung nach den vergangenen Tagen, in denen es in zahlreichen Orten zu Überschwemmungen kam. "Im Großen und Ganzen ist die verbreitete Unwettergefahr gebannt", erklärt er. 

Die Gefahr von Erdrutschen und Muren bleibt jedoch bestehen. In den vergangenen Tagen wurden allein in Kärnten 300 bis 500 Muren beobachtet. Immer noch sind zahlreiche Straßen nicht passierbar.

Mansberger: "Unwetter-Gefahr im Großen und Ganzen gebannt"

In Kärnten habe die Katastrophe ein Ausmaß, wie man sie "kaum jemals zuvor erlebt" habe, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser am Montag. Noch schlimmer hat es Slowenien getroffen. Der Bürgermeister des von Erdrutschen betroffenen Ortes Dravograd an der Drau sprach sogar vor einer "Apokalypse wahrhaftig biblischen Ausmaßes".

Das Gefühl, dass es diesen Sommer mehr Unwetter als normalerweise gibt, würde nicht trügen, sagt der Meteorologe Mansberger. "Dieser Sommer ist durchaus außergewöhnlich", betont er. Man könne jedoch erst in den kommenden Jahren sehen, ob das große Ausmaß an Regen diesen Sommer einem Trend folgen würde oder "ob es bei diesem Ausreißer bleibt". Einzelne Sommer allein könnten nicht auf die Klimakrise zurückgeführt werden, dafür brauche es mehr Daten. "Grundsätzlich ist es aber so, dass warme Luft mehr Wasserdampf halten kann", erklärt er. Bei passenden Bedingungen könnten dadurch leichter große Regenmengen entstehen. 

Kelemen über Unwetter in Kärnten: "Das ist unsere Zukunft"

Deutlichere Worte findet PULS 24 Meteorologe Manuel Kelemen. "Das ist unsere Zukunft", sagte er mit Blick auf die zahlreichen Unwetter-Rekorde, die diesen Sommer gebrochen werden. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist das noch harmlos im Vergleich zu dem, was uns in der Zukunft erwartet." Diese Prognose beziehe sich nicht nur auf die Unwetterlage, sondern auch auf Hitze. "Die ganze Nordhalbkugel war heuer am Kochen", so Kelemen.

Und wie wird das Wetter ab jetzt?

Vorerst dürfte den Hochwassergebieten beides erspart bleiben. "Einzelne Schauer können vor allem am Mittwoch durchziehen", so Mansberger. "Zum Wochenende setzt sich mit einer Südwestströmung trockenes und sehr warmes Wetter durch." Ab dann könnte es speziell im Osten Österreichs auch zu Hitzewellen kommen - "das steht aber noch ein bisschen in den Sternen". 

ribbon Zusammenfassung
  • Im Süden Österreichs ist die Gefahr von Erdrutschen immer noch groß.
  • Aus meteorologischer Sicht ist jedoch "leichte Entspannung" zu erwarten - es dürfte in den kommenden Tagen großteils trocken bleiben.