Solingen-Anschlag: Verdächtiger suchte in Österreich um Asyl an
Dem Bericht des "Standard" zufolge soll der Verdächtige 2022 über Österreich nach Deutschland eingereist sein. Er habe am selben Tag in Österreich und Deutschland Asylanträge gestellt, wie auch "österreichische Sicherheitskreise" dem Medium bestätigt hätten.
Zunächst hatte der "Spiegel" den Weg des 26-Jährigen durch Europa rekonstruiert, der zunächst über Bulgarien in die EU eingereist sein soll. In Deutschland soll der mutmaßliche Attentäter von Solingen erstmals am 25. Dezember 2022 registriert worden sein. Dort stellte er einen Asylantrag - ebenso wie in Österreich.
Abschiebung scheiterte
Gemäß dem Dublin-Verfahren hätte er eigentlich zurück nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, dem hätten die dortigen Behörden auch zugestimmt. Ein Abschiebeversuch scheiterte allerdings, der Syrer entzog sich den deutschen Behörden und war für die Polizei ihn seiner Unterkunft nicht aufzufinden.
Als er wenig später wieder auftauchte, war der Abschiebebescheid bereits erloschen. In Deutschland entbrannte rund um den Fall eine heftige Asyl-Debatte, bereits am Donnerstag einigte man sich auf ein weitreichendes Maßnahmenpaket.
Video: Anschlag von Solingen löst Asyldebatte aus
IS reklamiert Anschlag für sich
Bei dem mutmaßlich islamistischen Anschlag von Solingen wurden am Freitagabend auf einem Stadtfest in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmaßliche Täter sitzt in Düsseldorf in Untersuchungshaft.
Die deutsche Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn unter anderem wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS. Diese hatte die Tat für sich reklamiert und auch ein Video eines maskierten Mannes veröffentlicht, bei dem es sich um den Täter handeln soll.
Zusammenfassung
- Bei einem Messerangriff im deutschen Solingen wurden drei Menschen getötet, tatverdächtig ist ein 26-jähriger Syrer.
- Einem Bericht des "Standard" zufolge soll der Mann nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich um Asyl angesucht haben.