APA/DANIEL SCHARINGER

Silvester: Böller-Unfälle und Brände

Quer durchs ganze Land wurden in der Silvesternacht Unfälle im Zusammenhang mit Raketen und Böllern gemeldet.

Eine Mutter ist kurz nach Beginn des neuen Jahres in Feldkirch durch eine Rakete verletzt worden. In nächster Nähe befand sich ihr Kleinkind in einem Kinderwagen. Laut der Polizei schlug das Geschoss auf dem Sparkassenplatz in einem Gebäude ein und explodierte dort. Die Mutter erlitt Verbrennungen unbestimmten Grades an den Beinen, das Baby blieb unverletzt.

Bezüglich des Vorfalls in Feldkirch berichtete die Exekutive von einer größeren Menschenansammlung, bei der Provokationen ausgetauscht und auch Feuerwerkskörper abgefeuert worden seien. Zwei Jugendliche wurden wegen aggressiven Verhaltens vorübergehend festgenommen.

In Bregenz und der Nachbargemeinde Lochau verletzten sich mehrere Personen beim Abfeuern von pyrotechnischen Artikeln, sie mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. In mehreren Fällen wurden Mülleimer und Briefkästen in Vorarlberg durch Feuerwerksartikel beschädigt. Auch Schreckschusswaffen wurden von der Polizei festgestellt und gegebenenfalls konfisziert.

Dornbirn: 150 Gäste stecken in Bergrestaurant fest

Ebenfalls im Einsatz stand die Feuerwehr am Dornbirner Hausberg Karren, wo nach einem technischen Defekt der Seilbahn gegen 2.00 Uhr etwa 150 Silvestergäste im Bergrestaurant auf 976 Meter Seehöhe festsaßen. Sie wurden schließlich mit Fahrzeugen der Feuerwehr und der Bergrettung ins Tal gefahren.

Kärnten: Vier Menschen im Spital 

In Kärnten sind in der Silvesternacht Polizeiberichten zufolge vier Menschen nach Pyrotechnikunfällen ins Spital gebracht worden. Bereits am Sonntagabend wurde in Nikelsdorf (Bezirk Villach-Land) ein 55-Jähriger schwer an der Hand verletzt, als ihn eine Rakete traf.

In Umberg (Bezirk Villach-Land) wurde ein 33-Jähriger im Gesicht getroffen. Handverletzungen erlitten ein 49-Jähriger in Rennweg (Bezirk Spittal/Drau) und eine 29-Jährige in Althofen (Bezirk St. Veit an der Glan).

Der erste Unfall ereignete sich um 18.00 Uhr im Garten des 55-Jährigen. Eine Rakete der Kategorie F2 traf das Mobiltelefon in der Hand des Mannes, der sich dem bereits gezündeten Feuerwerkskörper nach einer vermeintlichen Fehlzündung genähert hatte, meldete die Landespolizeidirektion Kärnten. Als er die Rakete neuerlich zünden wollte, feuerte sie ab und traf ihn aus kurzer Distanz. Nach Erstversorgung wurde er von der Rettung ins LKH Villach gebracht.

Zu nahe an der Feuerwerksbatterie

In Umberg hatten zwei Wiener im Alter von 33 und 36 Jahren um Mitternacht eine mit zwei Zündschnüren versehene Feuerwerksbatterie gezündet. Der 33-Jährige sei aus unbekannter Ursache zu nahe an der Batterie geblieben und sei beim Abfeuern im Gesichtsbereich verletzt worden. Nach Erstversorgung durch einen Notarzt brachte ihn die Rettung ins Klinikum Klagenfurt.

Ebenfalls eine Feuerwerksbatterie um Mitternacht zündete der 49-Jährige in Rennweg. Er sei bei der Batterie geblieben, weil er geglaubt habe, dass die Zündung nicht funktioniert habe, gab der Deutsche an. Die Batterie feuerte ordnungsgemäß ab und verletzte ihn an einer Hand. Mit offenbar leichten Verletzungen wurde er von der Rettung ins Krankenhaus Spittal an der Drau gebracht.

Beim Unfall in Althofen detonierte der pyrotechnische Gegenstand in der Hand einer 29-Jährigen, die dabei unbestimmten Grades verletzt wurde. Die Rettung brachte sie nach Erstversorgung ins Krankenhaus Friesach. Die Erhebungen zur Unfallursache seien noch nicht abgeschlossen, hieß es von der Polizei.

Großbrand im Burgenland

Auch im Burgenland waren die Einsatzkräfte gefordert. Ein Großbrand in einem Wirtschaftsgebäude in Lebenbrunn (Gemeinde Pilgersdorf im Bezirk Oberpullendorf) hat in der Silvesternacht den Einsatz von sieben Feuerwehren ausgelöst. Als die Helfer kurz nach 21.00 Uhr eintrafen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand, berichtete die Landessicherheitszentrale. Der Brand war nach rund einer Stunde unter Kontrolle. Gegen 1.00 Uhr konnten die letzten Einsatzkräfte wieder einrücken.

In der Silvesternacht musste die Feuerwehr im Burgenland ansonsten nur zu vereinzelten Kleinbränden von Mülltonnen, Hecken und Fluren ausrücken. Für Rettungsdienste und Polizei sei es eine ruhige Nacht gewesen. Verletzungen nach Böllerunfällen seien keine gemeldet worden, hieß es aus der Landessicherheitszentrale.

"Fick die Polizei" in Salzburg

In Salzburg haben unbekannte Täter am Silvesterabend mit Pyrotechnik ihren Unmut gegenüber der Polizei bekundet. Wie die Landespolizeidirektion Salzburg mitteilte, wurde am Sonntagabend ein Böller bei einem Polizeiauto vor der Inspektion des Stadtteils Itzling gezündet.

Dabei fiel lediglich eine Radkappe vom Fahrzeug. An der Windschutzscheibe wurde ein Zettel mit der Aufschrift "Nique La Police" (französisch für "Fick die Polizei") aufgefunden.

In Sighartstein (Flachgau) geriet ebenfalls schon am Abend eine Mülltonne in einer Parkbucht der B1 in Brand. Wie die Polizei mitteilte, war dort eine abgefeuerte Leuchtbatterie ohne vorheriges Ablöschen entsorgt worden. Die Mülltonne wurde stark beschädigt.

Oberösterreicher durch Böller schwer verletzt

Zwei Oberösterreicher sind in der Silvesternacht durch Böller verletzt worden. Alles in allem sei es eine ruhige Nacht gewesen, berichtete die oö. Polizei am Montag. Ein 34-Jähriger ist um 0.05 Uhr beim Versuch, Silvesterböller im Garten seines Wohnhauses im Bezirk Eferding zu zünden, im Gesicht und an der Hand schwer verletzt worden. Der Mann wollte die Feuerwerksbatterie mit dem Ersatzzünder in Gang setzen, da sich der reguläre Zünder gelöst hatte.

Der Ersatzzünder detonierte aber unmittelbar nach dem Entzünden und habe ihn verletzt. Der 34-Jährige wurde mit der Rettung ins Spital gebracht. In Bad Ischl erlitt ein 25-Jähriger um 0.12 Uhr durch ein bengalisches Feuer leichte Verbrennungen an der Hand. Er behauptete, eine unbekannte Person neben ihm hätte den Brandkörper gezündet. Zeugen sagten jedoch, der Mann selbst hätte den Böller in der Hand gehalten und sich ohne Fremdverschulden verbrannt.

Raketen zu früh weggeworfen: Brand in Tirol

Wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilte, hatten zwei deutsche Urlauber gegen 0.30 Uhr mehrere Silvesterraketen und zwei Feuerwerksbatterien in der Meinung entsorgt, dass sie erloschen seien. Bereits am Sonntagabend geriet in Hopfgarten (Bezirk Kitzbühel) eine Thujenhecke durch eine Silvesterrakete in Brand.

Den Brand in Maurach hatte einer der deutschen Urlaubsgäste gegen 1.30 Uhr selbst bemerkt, als er durch sein gekipptes Fenster Brandgeruch, Rauch und Knistergeräusche wahrnehm.

Gemeinsam mit dem Hausbesitzer begann er, das Feuer mit Feuerlöschern zu löschen. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand vollständig löschen. Es waren 25 Feuerwehrleute im Einsatz.

Der Heckenbrand in Hopfgarten brach gegen 19.30 Uhr aus, vermutlich durch eine von einer angrenzenden Skiwiese abgefeuerte Rakete. Der Brand konnte von der Feuerwehr gelöscht werden. Es entstand erheblicher Sachschaden, Verletzte gab es nicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Quer durchs ganze Land wurden in der Silvesternacht Unfälle im Zusammenhang mit Raketen und Böllern gemeldet.
  • Eine Mutter ist kurz nach Beginn des neuen Jahres in Feldkirch durch eine Rakete verletzt worden.
  • In Salzburg haben unbekannte Täter am Silvesterabend mit Pyrotechnik ihren Unmut gegenüber der Polizei bekundet.
  • In Kärnten sind in der Silvesternacht Polizeiberichten zufolge vier Menschen nach Pyrotechnikunfällen ins Spital gebracht worden.