Schnee in WallisScreenshot/X/@valaiswallis

Lawinengefahr steigt

Schneechaos in der Schweiz: Mehrere Orte abgeschnitten

17. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Heftige Schneefälle sorgen in der Schweiz für Chaos. Das Kanton Wallis hat eine "besondere Lage" ausgerufen, zudem gilt die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Mehrere Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten und ohne Strom. Die Behörden rufen zur Vorsicht auf und bitten, zuhause zu bleiben.

Neben Italien ist auch die Schweiz von heftigen Regenfällen betroffen. Im Wallis sind in den vergangenen Tagen die Pegel von Flüssen und Bächen deutlich gestiegen – erste Straßen mussten bereits am Mittwoch gesperrt werden.

Wie der Schweizer Wetterdienst "Meteo News" am Mittwochnachmittag auf "X" mitteilte, rinnt das Wasser in Gondo bereits "über die Felswände".

"Besondere Lage" in Wallis ausgerufen

In höheren Lagen sorgt unterdessen ein erneuter Wintereinbruch für Chaos. In weiten Teilen des Wallis und des Berner Oberlands fielen in der Nacht große Schneemengen, viele Straßen und Bahnstrecken mussten gesperrt werden. In zahlreichen Ortschaften fiel in der Nacht zudem der Strom aus. 


Angesichts der angespannten Lage rief der Kanton Wallis am Donnerstagvormittag die "besondere Lage" aus. Alle Schulstufen bleiben am Donnerstag geschlossen – die Osterferien beginnen somit einen Tag früher. Auch der Postbetrieb wurde eingestellt.

Die Behörden empfehlen der Bevölkerung, "Bewegungen während des Tages auf das Nötigste zu beschränken, nicht im Wald oder in der Nähe von Bäumen spazieren zu gehen, auf das Filmen oder Fotografieren der Ereignisse zu verzichten und sich strikt an die Weisungen der Behörden zu halten". Personen, die ihre Anreise ins Wallis für heute geplant hatten, sollen diese möglichst auf Freitag verschieben.

https://x.com/WetterOnline_CH/status/1912752227598413872

Die Kantonspolizei berichtet auf ihrer Webseite zudem von "unzähligen nicht dringenden Anrufen", die bei den Einsatzzentralen eingehen. Sie ruft dazu auf, die Notrufnummer nur in wirklichen Notfällen zu wählen.

Zermatt von Außenwelt abgeschnitten

Besonders stark betroffen ist der beliebte Ferienort Zermatt, der aktuell von der Außenwelt abgeschnitten ist. "Ab Betriebsbeginn ist die Strecke zwischen Visp und Zermatt infolge Unwetter unterbrochen", teilte die Matterhorn Gotthard Bahn auf "X" mit. Während auf einer Teilstrecke Ersatzbusse verkehren, bestehe keine Reisemöglichkeit von und nach Zermatt.


Aufgrund eines Stromausfalls lagen weite Teile Zermatts in den frühen Morgenstunden im Dunkeln. Die Gemeinde teilte laut "Blick" mit, dass aufgrund eines Serverausfalls derzeit keine SMS- oder E-Mail-Benachrichtigungen verschickt werden können.

Auch die Simplon-Passstraße wurde laut dem Verkehrsdienst TCS in beide Richtungen gesperrt – starke Schneefälle machten den Pass unpassierbar. Die Orte Simplon Dorf und Gondo sind deshalb vom restlichen Wallis abgeschnitten und nur noch über Italien mit dem Auto erreichbar, bestätigte ein Sprecher der Kantonspolizei Wallis gegenüber Keystone-SDA.

https://x.com/WetterOnline_CH/status/1912784792963137818

Die Ortschaft Leukerbad ist laut "Blick" ebenfalls von der Außenwelt abgeschnitten. Verantwortlich dafür sei, "offenbar ein abgerissenes Stromkabel". 

Lawinengefahr: Zweithöchste Warnstufe ausgerufen

Wegen der massiven Schneemengen steigt zudem die Lawinengefahr. Für große Teile des Wallis und angrenzende Regionen gilt laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) bis Donnerstag die zweithöchste Warnstufe 4.


Die Gemeinde Saas-Fee warnt vor einer "sehr großen" Lawinengefahr und verbot den Aufenthalt im Wald wegen der Gefahr durch brechende Äste und Bäume. Dieser sei aufgrund brechender Äste und Bäume "extrem gefährlich", heißt es in einer Warnmeldung. 

Zusammenfassung
  • Heftige Schneefälle sorgen in der Schweiz für Chaos.
  • Das Kanton Wallis hat die "besondere Lage" ausgerufen, zudem gilt die zweithöchste Lawinenwarnstufe.
  • Mehrere Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten und ohne Strom.
  • Die Behörden rufen zur Vorsicht auf und bitten, zuhause zu bleiben.