APA/APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER

Schlepperring in Linz vor Gericht

14 mutmaßliche Schlepper müssen sich ab Montag in Linz vor Gericht verantworten. Sie sollen rund 100 Leute, die aus dem Irak, Syrien oder dem Iran nach Österreich geflüchtet waren, weiter nach Deutschland gebracht haben.

Pro Person kassierten sie laut Anklage 300 bis 400 Euro. Der Großteil der Angeklagten ist nicht geständig, die Staatsanwaltschaft stützt sich u.a. auf Telefonüberwachungsprotokolle.

Ein Angeklagter soll eine fünfstellige Summe mittels des "Kafala"-Systems an einen möglichen Hintermann verschoben haben. Dabei handelt es sich um ein im arabischen Raum übliches Zahlungssystem, das keinerlei Regularien unterliegt und sich daher auch nur schlecht nachvollziehen lässt.

In einem weiteren Fall geht es auch um die Ausstellung falscher griechischer Pässe. 18 Verhandlungstage sind anberaumt, der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Ein Urteil wird am 24. Juni erwartet. Den 13 Irakern und dem Briten drohen Strafen zwischen einem und zehn Jahren. Die Ermittler gehen jedenfalls davon aus, dass es noch weitere Hintermänner gibt.

ribbon Zusammenfassung
  • 14 mutmaßliche Schlepper müssen sich ab Montag in Linz vor Gericht verantworten.
  • Pro Person kassierten sie laut Anklage 300 bis 400 Euro.
  • Der Großteil der Angeklagten ist nicht geständig, die Staatsanwaltschaft stützt sich u.a. auf Telefonüberwachungsprotokolle.
  • Ein Angeklagter soll eine fünfstellige Summe mittels des "Kafala"-Systems an einen möglichen Hintermann verschoben haben.