Russisches Militär baut wegen Corona-Lage Medizin-Zentren
"So etwas gab es noch nie", sagte Putin. Die Lage sei sehr schwer. Experten vermuten, dass die Zahlen in Wahrheit noch deutlich höher sind. Wegen des sprunghaften Anstiegs der Infektionen hatte Putin arbeitsfrei bis mindestens 7. November angeordnet. In der Hauptstadt Moskau und anderen Regionen gilt zudem ein Teil-Lockdown. Die meisten Geschäfte sind zu, Supermärkte und Apotheken sind noch geöffnet.
Die russische Führung ruft die Menschen immer wieder auf, sich impfen zu lassen. Allerdings haben erst rund 30 Prozent der Bevölkerung eine Immunisierung. Westliche Impfstoffe sind in Russland nicht zugelassen; das Land hat fünf eigene Vakzine entwickelt. Viele Russen misstrauen den heimischen Impfstoffen jedoch, die bisher weder von Weltgesundheitsorganisation WHO noch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) anerkannt sind.
Die hohen Corona-Todeszahlen wirken sich auch auf die demografische Entwicklung aus. Das Statistikamt Rosstat meldete einen massiven Bevölkerungsschwund – demnach hatte das Land Ende September 145,8 Millionen Einwohner nach 146,17 Millionen Ende 2020. Allein die Zahl der Toten habe sich in diesem Jahr von Jänner bis September um 18,5 Prozent erhöht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Rosstat zufolge starben im September 201.945 Menschen, das waren rund 37.000 oder 18,3 Prozent Tote mehr als im September 2020.
Zusammenfassung
- Wegen der katastrophalen Corona-Lage in Russland hat Präsident Wladimir Putin das Militär zum weiteren Bau medizinischer Einrichtungen für die stark wachsende Zahl von Patienten aufgefordert.
- Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt bei täglich über 40.000, das Land verzeichnet zudem mehr als 1.000 Tote am Tag.
- Rosstat zufolge starben im September 201.945 Menschen, das waren rund 37.000 oder 18,3 Prozent Tote mehr als im September 2020.