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Rund 250 mutmaßliche Opfer bei Missbrauchsaffäre Al-Fayed

Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, haben sich bereits mehr als 250 mutmaßliche Opfer gemeldet. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Mehr als 250 Menschen hätten sich seit dem vergangenen Monat an das Kaufhaus gewandt, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen.

Zahlreiche Vorwürfe der Vergewaltigung und anderer sexualisierter Gewalt gegen den im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstorbenen Al-Fayed schlagen seit September in Großbritannien hohe Wellen. Der Sender BBC hatte zuvor eine Dokumentation mit dem Titel "Al Fayed: Predator at Harrods" ("Al-Fayed: Das Raubtier bei Harrods") ausgestrahlt, woraufhin sich immer mehr mutmaßliche Opfer meldeten.

"Seit 2023 hat Harrods eine Reihe von Ansprüchen mit Frauen beigelegt, die Al-Fayed sexuelles Fehlverhalten in der Vergangenheit vorwerfen", erklärte am Dienstag das Kaufhaus, das neue Besitzer hat. "Seit der Ausstrahlung des Dokumentarfilms sind bisher mehr als 250 Personen mit Harrods in Kontakt getreten, um ihre Ansprüche direkt mit dem Unternehmen zu begleichen."

Für neue Schockwellen sorgte am Dienstag zudem die Aussage der Tochter des früheren englischen Fußballstars Paul Gascoigne, von Al-Fayed sexuell angegriffen worden zu sein. Dies habe sich ereignet, als sie als Teenager in dem Kaufhaus gearbeitet habe, berichtete Bianca Gascoigne dem Fernsehsender Sky News.

Der damalige Eigentümer habe sich zunächst als Vaterfigur gegeben, "in dessen Präsenz ich mich zunächst sicher fühlte", berichtete die heute 37-Jährige. Sie sei "vor Schock erstarrt" gewesen, als Al-Fayed dann plötzlich in einem von ihr bewohnten Harrods-Apartment aufgetaucht sei und sie sexuell angegriffen habe. Sie habe damals nichts gesagt, weil der ägyptische Milliardär gedroht habe, dass sie ihren Job verlieren werde.

Al-Fayed zählt zu den wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in Ungnade gefallenen reichen und mächtigen Männern wie dem Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein. Mohamed Al-Fayed war der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit Prinzessin Diana, der geschiedenen Frau des damaligen britischen Thronfolgers Prinz Charles, bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen war.

ribbon Zusammenfassung
  • Mehr als 250 mutmaßliche Opfer haben sich seit der Ausstrahlung einer BBC-Dokumentation über Mohamed Al-Fayed gemeldet, um eine außergerichtliche Einigung mit Harrods zu erzielen.
  • Die Tochter des früheren Fußballstars Paul Gascoigne, Bianca Gascoigne, beschuldigt Al-Fayed, sie als Teenager sexuell angegriffen zu haben, während sie in Harrods arbeitete.
  • Al-Fayed, der im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstarb, wird mit anderen mächtigen Männern wie Harvey Weinstein verglichen, die wegen sexuellen Missbrauchs in Ungnade gefallen sind.