Regisseur: Burg muss von Teichtmeister-Verdacht gewusst haben
Bereits im September 2021 berichteten die Medien "Kronen Zeitung" und "Der Standard" über einen Schauspieler, der seine Lebensgefährtin geschlagen und tyrannisiert sowie pornografisches Material von Minderjährigen besessen haben soll. In den Artikeln ist der unter Verdacht stehende Künstler aus medienrechtlichen Gründen aber anonym geblieben. In der heimischen Film- und Theaterszene musste vielen dennoch völlig klar gewesen sein, dass es um den vielfach ausgezeichneten Schauspieler Florian Teichtmeister ging, sagt der Wiener Regisseur Sebastian Brauneis auf PULS 24.
Brauneis meint konkret, mit Blick auf das Wiener Burgtheater und die Filmproduktion des Historienstreifens "Corsage": "Die Beteiligten von den großen Institutionen, die sehr viel österreichisches Steuergeld verwalten und damit auch eine Obsorgepflicht nicht nur für dieses Vermögen, sondern vielleicht auch für das Werk, das gemeinsam erstellt wird, und für alle anderen Mitwirkenden haben – das sind auf der einen Seite die Hersteller von 'Corsage' und auf der anderen Seite das Burgtheater – haben nach eigenen Aussagen den Kontakt gesucht. Das heißt, sie mussten ja wissen, wer es ist, weil sie selbst gesagt haben, sie hätten mit ihm geredet. Er habe ihnen bestätigt, dass daran nichts dran sei. Das heißt: Was genau kann man jetzt noch aus den Medien erfahren haben?"
2018 keine Anzeichen bemerkt
Brauneis hat selbst zweimal mit dem Schauspieler Teichtmeister zusammengearbeitet – unter anderem für den Film "Zauberer" (2018), in dem es auch um familiäre Machtgefälle und (Selbst-)Misshandlung geht. Zum damaligen Zeitpunkt seien keine Anzeichen des missbräuchlichen und kriminellen Verhaltens Teichtmeisters für ihn zu bemerken gewesen, versichert Brauneis.
Zusammenfassung
- Der Wiener Filmschaffende Sebastian Brauneis wundert sich über die vorgeblich überraschten Reaktionen in seiner Branche zur Causa um Florian Teichtmeister.
- In seiner eigenen Zusammenarbeit mit dem Schauspieler seien keine Anzeichen dessen missbräuchlichen und kriminellen Verhaltens zu bemerken gewesen, versichert Brauneis.