Regenbogen-Corso am Wiener Ring mit circa 5.000 Besuchern
Zum Abschluss wurde noch einmal kräftig gehupt: Rund 200 geschmückte Fahrzeuge sind am Samstag als Regenbogen-Corso auf der Wiener Ringstraße unterwegs gewesen. Dabei handelte es sich um eine Ersatz-Veranstaltung für die abgesagte Regenbogenparade, die coronabedingt nicht stattfinden konnte. Laut Organisatorin Katharina Kacerovsky waren ca. 5.000 Menschen am Straßenrand mit dabei.
"Wir schätzen, dass circa 5.000 Menschen entlang dem Ring mit dabei waren", zog Organisatorin Katharina Kacerovsky Bilanz. "Es gab keine Zwischenfälle und keine Unfälle", berichtete sie.
Normalerweise fällt die Regenbogenparade mit bunt verzierten Party-Trucks und Hunderttausenden feiernden Menschen auf. Heuer mussten die Organisatoren die Veranstaltung Pandemie-bedingt deutlich schrumpfen lassen. Doch das Ziel war dennoch das gleiche: Nämlich auf die Lage von LGBTIQ-Personen in Österreich und über die Grenzen hinweg aufmerksam zu machen - also homo-, bi-, trans- und intersexuelle Menschen.
Die Umstände hielten die Teilnehmer auch nicht davon ab, kreativ zu sein. Die Corso-Gefährte waren bunt geschmückt - mit Regenbogenfahnen, Luftballons und besonders beliebt: aufblasbaren Einhörnern. Viele hatten auch Transparente mit mehr oder weniger politischen Botschaften von "LGBTIQ ist wie Glitzer - es wird nie weggehen" bis "Covid-19 kann uns am Einhorn lutschen".
Kurz vor dem Start des Corsos war auch die Politik am Wort. So sprachen der für Antidiskriminierung zuständige Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Vertreter der Grünen und der NEOS. Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen war mit dabei - zumindest virtuell. Via Facebook sendete er eine Grußbotschaft, wobei er die Zuseher aufforderte: "Lassen Sie uns gemeinsam gegen Diskriminierung und Rassismus auftreten und Grund- und Freiheitsrechte verteidigen. Nur wenn Menschen für ihre Rechte eintreten, kann die Welt zu einem besseren Ort werden."
Los ging es schließlich mit einiger Verspätung erst gegen 17.40 Uhr - fünf Mal um den Ring, gegen die Fahrtrichtung. Im Gegensatz zu den vergangenen Paraden, wo sich Menschen auf den Gehsteigen tummelten oder mitzogen, waren heuer keine Fußgänger auf der Fahrbahn erlaubt. Die Zuschauer waren von den Organisatoren angehalten worden, den Sicherheitsabstand eigenverantwortlich einzuhalten. Kacerovksys Eindruck war, dass dies gelungen ist: "Es waren immer wieder Menschentrauben, aber alle haben brav Abstand gehalten."
Eingebettet war der Regenbogen-Corso in die "Global Pride". Dabei handelt es sich um ein Online-Streaming-Event, das erstmals stattfand und an dem sich mehr als 500 Prides aus der ganzen Welt mit Beiträgen beteiligten, darunter eben auch Wien. Auch die Videobotschaft von Van der Bellen sowie ein Video-Auftritt des Künstlers Conchita Wurst, der den Hit "Hit me" performte, wurden dabei übertragen.
Für Organisatorin Kacerovsky war der Corso jedenfalls ein würdiger Ersatz für die abgesagte Parade: "Es hat sich absolut ausgezahlt und es war wirklich wichtig, dieses Zeichen zu setzen." Im kommenden Jahr soll dann aber wieder die Regenbogenparade geben, kündigte sie heute auch an. Auch das Datum steht bereits fest: Das Festival "Vienna Pride" soll zwischen 7. bis 20. Juni stattfinden - mit der Regenbogenparade am 19. Juni.
Zusammenfassung
- Zum Abschluss wurde noch einmal kräftig gehupt: Rund 200 geschmückte Fahrzeuge sind am Samstag als Regenbogen-Corso auf der Wiener Ringstraße unterwegs gewesen.
- Dabei handelte es sich um eine Ersatz-Veranstaltung für die abgesagte Regenbogenparade, die coronabedingt nicht stattfinden konnte.
- Laut Organisatorin Katharina Kacerovsky waren ca. 5.000 Menschen am Straßenrand mit dabei.
- Kurz vor dem Start des Corsos war auch die Politik am Wort.