APA/ERWIN SCHERIAU

Regen und Verkehr: Staus auf A10, Rekordniederschlag in Kärnten

Laut ÖAMTC ist die Lage besonders in Slowenien weiter kritisch, die A1 ist zwischen Ljubljana und Celje gesperrt. Auch in Österreich kommt es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.

Mit langen Staus ging es im Samstag-Reiseverkehr weiter, berichtete der ÖAMTC. Speziell auf der Tauernautobahn (A10) kam es zu massiven Verzögerungen, Unfälle sorgten zusätzlich für Behinderungen. Die Regenfälle ließen laut Geosphere Austria nach, allerdings waren in den vergangen beiden Tagen in Kärnten und der Steiermark stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter gefallen, was für Überschwemmungen, Hangrutschungen und Verkehrsbehinderungen sorgte.

"Für die Strecke Walserberg - St. Michael musste man am Samstagvormittag mit einem Zeitverlust von rund zwei Stunden rechnen", berichtete ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler von der A10 in Salzburg. "Besonders hartnäckig hält sich der Stau zwischen der Grenze und Golling, aber auch weiter südlich gibt es immer wieder Abschnitte mit Stop-and-go-Verkehr, so etwa zwischen Gmünd und Villach in Kärnten", so Thaler. Im Rückreiseverkehr kam es zwischen Hüttau und Werfen zu langen Verzögerungen.

Angespannte Situation um Karawankentunnel

Auch vor dem Karawankentunnel (A11) blieb die Situation angespannt: In beiden Richtungen betrug die Wartezeit teilweise zwischen einer und eineinhalb Stunden, so der Club. Im südlichen Nachbarland Slowenien blieb die Hochwasser-Situation anhaltend kritisch. Etliche Verbindungen waren unterspült oder vermurt. Der ÖAMTC appellierte an Reisende, auch bei Verkehrsbehinderungen auf Autobahnen zu bleiben.

In den Kärntner Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg waren die kleineren Grenzübergänge zu Slowenien nach wie vor nicht passierbar, auch der Loiblpass (B91) blieb geschlossen. In Slowenien selbst war die Sperre der A1 zwischen Ljubljana und Celje weiterhin aufrecht.

Laut Geosphere Austria sorgte ein Tiefdruckgebiet, das vom oberitalienischen Genua nach Osteuropa zog, in kurzer Zeit für große Regenmengen. Von Freitag- bis Samstagfrüh regnete es innerhalb von 24 Stunden an den Wetterstationen der Geosphere Austria am Loiblpass und in Ferlach (beide Kärnten) sowie in Laterns/Gapfohl und Fraxern (beide Vorarlberg) 85 Liter pro Quadratmeter, um die 70 in Klagenfurt, 60 in Völkermarkt (Kärntner Bezirk Völkermarkt), 50 in Altmünster (OÖ-Bezirk Gmunden) und 40 in Rauris (Salzburger Bezirk Zell am See).

Über 200 Liter Regen pro Quadratmeter

Von Donnerstag bis Samstag regnete es in Teilen Kärntens stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter und damit in nur 48 Stunden deutlich mehr als in einem durchschnittlichen gesamten August. 266 Liter pro Quadratmeter kamen in 48 Stunden an der Wetterstation am Loibl (in einem durchschnittlichen gesamten August sind es hier 184) zusammen, in Ferlach 213 (in einem durchschnittlichen gesamten August 131) und in Bad Eisenkappel wurden 203 Liter pro Quadratmeter (durchschnittlicher gesamter August hier 144) gemessen.

"Für die Wetterstationen in Ferlach und in Bad Eisenkappl war das sogar ein neuer Rekord für eine 48-stündige Regenmenge. Der bisherige Rekord lag in Ferlach bei 154 Liter pro Quadratmeter, gemessen im September 1965, und in Bad Eisenkappel bei 156 Liter pro Quadratmeter im Oktober 1980", sagte Gerhard Hohenwarter von der Geosphere Austria.

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"Im Süden Österreichs, von Osttirol über Kärnten und die südliche Steiermark bis zum Südburgenland, kann der Regen am Samstagnachmittag schon Pausen machen. Weitere Regenschauer oder Gewitter sind aber bis Sonntagnachmittag noch möglich", so Hohenwarter. Für Montag, Dienstag und Mittwoch sei im Süden kein Regen mehr zu erwarten und es werde zunehmend sonnig und deutlich wärmer.

ribbon Zusammenfassung
  • Laut ÖAMTC ist die Lage besonders in Slowenien weiter kritisch, die A1 ist zwischen Ljubljana und Celje gesperrt.
  • Auch in Österreich kommt es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.