Raser rammte auf Flucht Radler und Autos am Gürtel

Keinen Führerschein, dafür auf Drogen: Am Samstagabend gegen 20.30 Uhr wollte eine Polizeistreife einen Autofahrer beim Gaudenzdorfer Gürtel in Meidling aufhalten, doch der stieg auf Gas. Am Steuer saß ein 34-jähriger Serbe, der über mehrere Kilometer, rote Ampeln und sogar den Gehsteig stadteinwärts floh.

Am Gehsteig Polizisten anvisiert

Beim Kreuzungsbereich Eichenstraße mit dem Gaudenzdorfer Gürtel waren alle drei Fahrspuren durch Fahrzeuge verstellt. Der 34-Jährige preschte auf die stehende Kolonne zu. Auch dort versuchten die Polizisten ihn zu stoppen. Der 34-Jährige riss den Wagen auf den Gehsteig und steuerte auf die Beamten zu. Die konnten sich nur durch einen Sprung auf die Seite retten. 

Rote Ampel ignoriert, Radler gerammt

Der Fahrer nahm Kurs Richtung Matzleinsdorfer Platz, dort bretterte er über eine rote Ampel. Dabei rammte er einen Radfahrer. Der 46-jährige Mann wurde beim Zusammenstoß schwer verletzt. Beamte und eine Passantin leisteten Erste Hilfe, bevor die Rettung den Radfahrer ins Spital brachte. 

Als Geisterfahrer voll besetztes Auto gerammt

Der Flüchtende war währenddessen schon Richtung Hauptbahnhof unterwegs, am Weg beschädigte er auch mehrere parkende Autos. Auf Höhe der Kreuzung Landstraßer Gürtel mit der Jacquingasse wurde der Serbe zum Geisterfahrer. Ein erstes Auto beschädigte er, kurz danach krachte er in ein weiteres. In diesem saßen vier Personen, eine 52-Jährige wurde dabei schwer verletzt, eine 28-Jährige leicht. 

Flucht zu Fuß

Dieser letzte Crash stoppte das Auto. Der 34-Jährige und sein Beifahrer sprangen aus dem Wagen und liefen zu Fuß weiter. Den Fahrer erwischte die Polizei, sein Beifahrer ist noch flüchtig. 

Als die Beamten ihn festnahmen, gab er an, Schmerzen in der Schulter zu haben, als die Rettung kam, ließ er sich allerdings nicht untersuchen. 

Der Mann wurde vorläufig festgenommen, die Liste der Anzeigen gegen ihn ist lang: 

• Verdacht des Widerstands gegen die Staatsgewalt
• schwere Nötigung
• schwere Körperverletzung
• vorsätzliche Gemeingefährdung
• Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz
• mehrere Verwaltungsübertretungen

Gestohlene Nummertaferln, kein Führerschein, Drogen

Fest steht jedenfalls schon, dass im Auto eine kleine Menge Cannabis war. Die Kennzeichen waren gestohlen. Deshalb ist nicht sicher, ob es sich beim 34-Jährigen überhaupt um den Besitzer des Wagens handelt. Führerschein hatte er jedenfalls keinen. Zusätzlich stellte der Amtsarzt Beeinträchtigung durch Suchtmittel fest.