Randalierende Angehörige von Corona-Toten in OÖ verurteilt
In drei Fällen erfolgte der Schuldspruch wegen gefährlicher Drohung, in einem wegen Körperverletzung. Der Prozess gegen ein fünftes, bei der Verhandlung am Mittwoch entschuldigtes Familienmitglied wurde auf kommende Woche vertagt.
Die diensthabende Ärztin hatte damals die engsten Angehörigen der Patientin verständigt, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu verabschieden, da die 67-Jährige aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung in einem sehr schlechten Zustand war. Die Familie wollte über das türkische Konsulat erreichen, dass die Patientin zur weiteren Behandlung in die Türkei überstellt wird, was vom Oberarzt aufgrund des Gesundheitszustands nicht bewilligt wurde. Als die Frau kurze Zeit später verstarb, fingen die Angehörigen, die beim Portier warteten, an zu randalieren und attackierten das Personal.
Eine Spitalsmitarbeiterin wurde verletzt, weitere mit dem Umbringen bedroht. Fünf Polizeistreifen schritten ein und brachten die Situation unter Kontrolle. Der oberösterreichische Krankenhausbetreiber OÖ Gesundheitsholding GmbH (OÖG) setzte daraufhin in allen Kliniken Security ein und verstärkte die Sicherheitsmaßnahmen.
Zusammenfassung
- Vier Mitglieder einer türkischen Großfamilie sind am Mittwoch im Landesgericht Steyr rechtskräftig zu teilbedingten Geldstrafen zwischen 720 und 960 Euro, jeweils die Hälfte auf Bewährung, verurteilt worden.
- Sie hatten im Dezember 2021 im Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Kirchdorf randaliert und eine Mitarbeiterin verletzt, nachdem eine 67-jährige coronakranke Angehörige dort auf der Intensivstation gestorben war.