Prozess in Leoben nach Explosion bei Asylquartier vertagt
Am 11. Oktober 2010 war gegen 1.40 Uhr eine Detonation am Eingang des Flüchtlingsheims in Graz zu hören. 35 Bewohner und eine Betreuerin wurden aus dem Schlaf gerissen. Ein damals 49-jähriger Georgier stürzte und verletzte sich, als er nachschauen gehen wollte. Ansonsten gab es zwar keine Verletzten, aber der rohr- oder dosenförmige Sprengkörper wäre laut damaligen Ermittlungen imstande gewesen, Menschen schwer zu verletzen. Der Sprengsatz war - wie man heute weiß - mit Schwarzpulver versehen.
Am ersten Prozesstag hatte der 29-jährige gebürtige Niederösterreicher sein anfängliches Geständnis überraschend zurückgezogen. Er will nun doch gar nicht einmal am Tatort gewesen sein. Seine Angaben, wonach die anderen beiden Männer auch beteiligt waren, zog er ebenfalls zurück. Allerdings verstrickte sich der 29-Jährige danach bei der Befragung durch Richterin Sabine Anzenberger immer weiter in Widersprüche.
Nach der Befragung einer Reihe von Zeugen wurde die Verhandlung am Mittwoch auf Februar vertagt. Dann sollen jene Zeugen, die sich wegen Krankheit entschuldigen haben lassen, geladen, sowie auch noch neue Zeugen. Zudem soll ein kriminaltechnisches Gutachten erstellt werden, das prüft, ob der Angeklagte auf den vorliegenden Fotos aus einer Überwachungskamera nahe das Flüchtlingsheims zu identifizieren ist.
Zusammenfassung
- Der Prozess gegen drei Männer wegen eines vor 13 Jahre bei einer Flüchtlingsunterkunft in Graz explodierten Sprengsatzes ist am Mittwoch vertagt worden.
- Die für Donnerstag anberaumte Fortsetzung wurde abgesagt, da weitere Zeugen geladen werden.
- Am 11. Oktober 2010 war gegen 1.40 Uhr eine Detonation am Eingang des Flüchtlingsheims in Graz zu hören.
- Nach der Befragung einer Reihe von Zeugen wurde die Verhandlung am Mittwoch auf Februar vertagt.