Palästinenserhilfswerk
UNRWA: Israel hat Gaza-Mitarbeiter festgenommen und misshandelt
"Sie wurden auf die schockierendste und unmenschlichste Weise behandelt", schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Dienstag auf X. Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas wurden demnach etwa Lehrer, Ärzte und Sozialarbeiter festgenommen.
Die Betroffenen berichteten Lazzarini zufolge, geschlagen und als menschliche Schutzschilde benutzt worden zu sein. Genauere Details dazu nannte er nicht.
Israel kommentiert Anschuldigungen nicht
"Sie waren Schlafentzug, Demütigungen, Drohungen gegen sie und ihre Familien sowie Angriffen durch Hunde ausgesetzt", schrieb der UNRWA-Chef weiter. Viele seien zu Geständnissen gezwungen worden sein.
Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Anschuldigungen. Israel wirft der Organisation seit längerem vor, von der islamistischen Hamas unterwandert zu sein.
Regierungsangaben zufolge beschäftigte das UNRWA mehr als 1.400 Mitglieder der Hamas und anderer Terrororganisationen, mindestens 18 von ihnen seien am Massaker am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen. Insgesamt arbeiten rund 13.000 Menschen im Gazastreifen für die Organisation.
In Israel gibt es immer wieder Berichte über die Misshandlung von palästinensischen Gefangenen. Israels Militärstaatsanwaltschaft erhob im Februar Anklage gegen fünf Reservisten, die mutmaßlich an der schweren Misshandlung eines palästinensischen Häftlings beteiligt waren.
Video: Amnesty International wirft Israel Genozid vor
Zusammenfassung
- Israel hat nach Angaben des UNO-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in den eineinhalb Jahren des Gaza-Kriegs mehr als 50 Mitarbeiter der UNO-Organisation festgenommen und misshandelt.
- Sie wurden auf die schockierendste und unmenschlichste Weise behandelt", schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Dienstag auf X.
- Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas wurden demnach etwa Lehrer, Ärzte und Sozialarbeiter festgenommen.