Optimaler Standort für Jugendstrafanstalt gesucht
Die JA Gerasdorf ist derzeit das Gefängnis, in das grundsätzlich sämtliche männliche Straftäter im Alter bis zu 21 Jahren verlegt werden, sobald ihr Urteil in Rechtskraft erwachsen ist und sie klassifiziert worden sind. Volksanwältin Gaby Schwarz (ÖVP) hatte am Montag vor Journalistinnen und Journalisten berichtet, die Generaldirektion für den Strafvollzug werde von Insassen mit Anträgen auf Verlegung in andere Justizanstalten regelrecht "überschwemmt". Häftlinge, die aus entfernteren Bundesländern stammen, "leiden besonders darunter, wenn sie keinen Kontakt zu ihren Familien haben und von ihren Wurzeln abgeschnitten sind", hatte Schwarz erläutert.
Des Umstands, dass der Standort Gerasdorf nicht unbedingt ideal ist, ist man sich auch im Justizministerium bewusst. Bei der Prüfung eines möglichen Ersatzstandorts lege man den Fokus auf eine bessere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und die technische Ausstattung der in Betracht kommenden Alternativen, teilte ein Sprecher von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) mit. Auch die finanzielle Komponente spielt - naturgemäß - eine Rolle. "Die allfälligen Kosten einer möglichen Umsiedlung werden derzeit detailliert geprüft", sagte der Sprecher.
Volksanwältin Schwarz zeigte sich in einer Presseaussendung "sehr erfreut, dass die Justizministerin unsere Anregungen annimmt. Eine Standortüberprüfung von Gerasdorf halte ich für sinnvoll und wichtig." Das sei "ein wichtiger erster Schritt, um die Situation für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbessern". Darüber hinaus appellierte Schwarz an Zadic, auch die weiteren Empfehlungen der Volksanwaltschaft zum Thema "Jugend in Haft" möglichst rasch aufzugreifen: "Es gibt noch viel zu tun."
Zusammenfassung
- Das Justizministerium verschließt sich der Kritik der Volksanwaltschaft an der Jugendstrafanstalt (JA) Gerasdorf nicht.