Nur bei Tageslicht: Rund 200 deutsche Soldaten im Hochwasser-Einsatz
Wegen der Bedingungen an Ort und Stelle entschied die deutsche Bundeswehr nun, im betroffenen Gebiet in Sachsen-Anhalt nur noch bei Tageslicht zu arbeiten. Es sei eine deutliche Durchnässung sichtbar, die Bedingungen gäben die Arbeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang momentan nicht her, sagte eine Bundeswehrsprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Rund 200 Soldaten im Einsatz
Derzeit sind rund 200 Zeit- und Berufssoldaten im Landkreis Mansfeld-Südharz im Hochwassereinsatz. Nach Angaben des Landkreises wurden mit Hilfe der Bundeswehr allein am Samstag insgesamt 50.000 Sandsäcke verbaut, um die Deiche zu stabilisieren. Seit Samstagmittag helfen rund 20 Soldaten zivilen Freiwilligen auch bei der Befüllung von Sandsäcken, sagte die Bundeswehrsprecherin.
Kurz vor Jahresende war in der Region im Süden Sachsen-Anhalts der Fluss Helme stellenweise stark über seine Ufer getreten. Als sich die Lage zuspitzte, hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Die Bundeswehr ist dort seit Freitag im Einsatz.
Temperaturen gesunken
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind im Hochwassergebiet - wie auch im gesamten Bundesland - die Temperaturen in der Nacht auf Sonntag deutlich gesunken. Bei bis zu minus drei Grad war es am Sonntagmorgen in der Region winterlich kalt. Obwohl viele Wolken am Himmel hingen, sei nur mit sehr wenig Niederschlag zu rechnen, sagte ein Wetterexperte. Der Dauerfrost bleibe voraussichtlich auch in den nächsten Tagen.
Unterdessen wurde ein Pensionist, der seit Mittwoch als vermisst galt, in Hannover-Wülfel in Niedersachsen tot aufgefunden. Spaziergänger fanden den 87-Jährigen am Samstag leblos in einem überfluteten Gebiet, wie die Polizei mitteilte. Ob das Hochwasser die Ursache für seinen Tod war, konnte den Angaben von Sonntag zufolge noch nicht ermittelt werden. Hinweise darauf, dass der Mann aus Döhren durch Fremdverschulden starb, gebe es bisher nicht.
Zusammenfassung
- Die Hochwasserlage beschäftigt Deutschlands Einsatzkräfte weiter.
- Wegen der Bedingungen an Ort und Stelle entschied die deutsche Bundeswehr nun, im betroffenen Gebiet in Sachsen-Anhalt nur noch bei Tageslicht zu arbeiten.
- Es sei eine deutliche Durchnässung sichtbar, die Bedingungen gäben die Arbeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang momentan nicht her, sagte eine Bundeswehrsprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.