Nashorn-Wilderei in Südafrikas Privat-Naturparks steigt
Die Umweltstiftung WWF befürchtet, dass die Corona-bedingte Pause bei der Wilderei nun vorbei ist: "Südafrika, das die mit Abstand größten Populationen an wild lebenden Breit- und Spitzmaulnashörnern beheimatet, hat im Jahr 2021 451 illegal wegen ihres Horns getötete Nashörner registriert. Das bedeutet einen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr."
2020 war die Wilderei auf 394 Tiere zurückgegangen – von 594 gewilderten Individuen im Jahr davor. Das Jahr 2020 galt aufgrund des strikten Corona-Lockdowns in Südafrika als Ausnahmejahr. Mit dem Wegfall der Beschränkungen seien auch die Wilderer zurückgekehrt, so der WWF. Südafrika spiele für das Überleben der Nashörner eine besondere Rolle, da hier ein Großteil der weltweiten Bestände lebe.
Der Nationalparkbehörde zufolge war von den Nationalparks des Landes im vergangenen Jahr nur der Krüger-Nationalpark stark betroffen: 209 Nashörner seien dort wegen ihres Horns getötet worden - nach 247 im Jahr 2020. Generell nehme das Ausmaß der Wilderei in dem Park dank intensiver Maßnahmen ab. In der Folge gerieten nun aber kleinere, private Reservate ins Visier der Wilderer. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 2021 landesweit 189 Menschen wegen Wilderei oder Schmuggels von Nashorn-Horn festgenommen - 77 im Krüger-Nationalpark, 109 außerhalb.
In Südafrika gibt es etliche Nationalparks und Wildtierreservate, der Krüger-Park ist jedoch eine der wichtigsten Touristenattraktionen und zählt zu den größten Nationalparks Afrikas. Als Schutzgebiet wurde er am 26. März 1898 vom damaligen Präsidenten Paul Kruger gegründet, bevor es 1926 in Krüger-Nationalpark umbenannt wurde. Er ist mit über 19.600 km2 etwa so groß wie das Bundesland Niederösterreich und bekannt für eine Vielzahl an wilden Tieren wie Elefanten, Löwen, Nashörnern, Leoparden und Büffeln.
Zusammenfassung
- In Südafrika nimmt die Nashorn-Wilderei Experten zufolge vor allem in privaten Naturparks wieder deutlich zu.
- Während die Zahl gewilderter Tiere im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 im vergangenen Jahr insgesamt 24 Prozent niedriger gewesen sei, habe es in privaten Gehegen eine Zunahme gegeben, teilte die Nationalparkbehörde Sanparks am Dienstag mit.
- 2020 war die Wilderei auf 394 Tiere zurückgegangen - von 594 gewilderten Individuen im Jahr davor.