Völkerrecht: Israels Angriffe werfen "ernsthafte Fragen" auf
Warnungen würden Israel nicht von seiner Verpflichtung nach dem humanitären Völkerrecht, Zivilpersonen zu schützen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Schaden für sie zu minimieren, entbinden, kritisierte Amnesty am Freitag in einer Aussendung.
Warnungen zu kurzfristig
Eine von Amnesty durchgeführte Analyse zeige, dass die von den israelischen Truppen herausgegebenen Warnungen "nicht nur irreführende Karten enthielten, sondern auch kurzfristig - in einem Fall weniger als 30 Minuten vor Beginn der Angriffe - mitten in der Nacht über soziale Medien herausgegeben wurden, als viele Menschen schliefen, offline waren oder die Medienberichte nicht verfolgten", so Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International.
Teilweise habe es auch keinen klaren Zeitplan oder Angaben zu sicheren Routen gegeben. Damit eine Warnung wirksam ist, müsse sie rechtzeitig erfolgen und Informationen über sichere Wege und Ziele enthalten, forderte Amnesty.
https://twitter.com/AgnesCallamard/status/1844375934486417907
Angriffe werden "ernsthafte Fragen" auf
Unabhängig von der Wirksamkeit der Warnungen dürften verbliebene Zivilistinnen und Zivilisten nicht als "legitime Ziele" betrachtet werden. "Menschen, die in ihren Häusern bleiben oder aufgrund von Behinderungen oder anderen Mobilitätseinschränkungen nicht fliehen können, stehen weiterhin unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts", betonte Callamard.
-
Mehr lesen: Erneut UNO-Blauhelme im Libanon beschossen
Israel müsse seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen und sicherstellen, dass der Schaden für Zivilpersonen minimiert werde.
Die jüngsten Angriffe und die hohe Zahl der Vertriebenen und Todesopfer im Libanon würden "ernsthafte Fragen" aufwerfen, ob Israel seinen Verpflichtungen nachkomme, "alle machbaren Vorkehrungen zu treffen, um zivile Opfer zu vermeiden".
Tausende flüchten aus Libanon: Drängen auf Waffenruhe
Zusammenfassung
- Die Evakuierungswarnungen des israelischen Militärs an die Bevölkerung des Libanon sind nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International nicht ausreichend und "in einigen Fällen auch irreführend" gewesen.
- Warnungen würden Israel nicht von seiner Verpflichtung nach dem humanitären Völkerrecht, Zivilpersonen zu schützen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Schaden für sie zu minimieren, entbinden, kritisierte Amnesty am Freitag in einer Aussendung.
- Eine von Amnesty durchgeführte Analyse zeige, dass die von den israelischen Truppen herausgegebenen Warnungen "nicht nur irreführende Karten enthielten, sondern auch kurzfristig herausgegeben wurden.
- Israel müsse seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen und sicherstellen, dass der Schaden für Zivilpersonen minimiert werde.
- Die jüngsten Angriffe und die hohe Zahl der Vertriebenen und Todesopfer im Libanon würden "ernsthafte Fragen" aufwerfen, ob Israel seinen Verpflichtungen nachkomme, "alle machbaren Vorkehrungen zu treffen, um zivile Opfer zu vermeiden".