Erntehelfer mit abgetrenntem Arm: Arbeitgeber festgenommen
In Italien erlag ein indischer Erntehelfer im Juni seinen schweren Verletzungen, nachdem ihm bei einem Arbeitsunfall ein Arm abgetrennt wurde.
Am Dienstag wurde schließlich der Eigentümer des Landwirtschaftsunternehmes in der Provinz Latina südlich von Rom festgenommen. Der 38-jährige Arbeitgeber soll den Erntehelfer ohne Hilfe zurückgelassen haben.
Der italienischen Landarbeitergewerkschaft zufolge war der Arbeiter beim Heuschneiden in eine Maschine geraten. Dabei habe er einen Arm verloren und mehrere Knochenbrüche erlitten.
Ohne Hilfe vor Wohnung abgeladen
Statt erste Hilfe zu leisten und einen Krankenwagen zu rufen, habe der Agrarunternehmer den Verletzten nahe seiner Wohnung abgeladen.
Die Staatsanwaltschaft von Latina betonte in einer Erklärung, dass der Inder, der in einem Krankenhaus in Rom an massivem Blutverlust starb, "aller Wahrscheinlichkeit nach heute noch am Leben wäre, hätte man ihm sofort Hilfe geleistet".
Der Staatsanwalt sagte, der Unternehmer habe dem Arbeiter nicht geholfen, weil er "Angst hatte, dass die äußerst schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten des Unternehmens in Bezug auf die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Gesundheit der Arbeitnehmer ans Licht kommen würden".
Der Fall hatte in Italien Bestürzung ausgelöst und Diskussionen über die sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen in der italienischen Landwirtschaft ausgelöst.
Livestream: Die aktuellsten Nachrichten auf PULS 24
Zusammenfassung
- Einem Erntehelfer wurde im Juni in Italien bei einem Arbeitsunfall der Arm abgetrennt, er erlag seinen schweren Verletzungen.
- Sein Arbeitgeber soll ihn zurückgelassen haben, nun wurde er südlich von Rom festgenommen.
- Statt erste Hilfe zu leisten und einen Krankenwagen zu rufen, habe der Agrarunternehmer den Verletzten nahe seiner Wohnung abgeladen.