OÖ-Landessicherheitsrat soll zu "Hate Crime" tagen
Aus dem Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der formell den Rat einberufen muss, hieß es Mittwochabend, dass er dies statutengemäß tun werde, wenn die Grünen darauf beharren würden. Auch wenn der Landespolizeidirektor Mitglied des Landessicherheitsrats ist, könne die Polizei Oberösterreich "zu diesen Vorfällen aus ermittlungstaktischen Gründen noch kaum Auskünfte" geben. Eine kurzfristige Anberaumung des Landessicherheitsrates scheine daher "aktuell wenig sinnvoll", gab das Büro zu bedenken.
Die Serie an offenbar organisierten Gewaltverbrechen an Homosexuellen habe "in der freien, liberalen Gesellschaft und natürlich bei allen queeren Menschen auch in Oberösterreich" für Beunruhigung gesorgt. "Das ist indiskutabel", hat Mayr ein Einberufen des Rates zur Bewertung der aktuellen Gefährdungslage begründet. Im Zuge der Ermittlungen habe es auch Hausdurchsuchungen in Oberösterreich gegeben.
Bei der Razzia im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz waren 18 Männer und Frauen wegen des Verdachts von Hass-Kriminalität festgenommen worden, über 13 wurde die U-Haft verhängt. Bei den zumindest 17 Opfern handelt es sich um Homosexuelle, denen von den Verdächtigen fälschlicherweise Pädophilie unterstellt wurde. Daher hätten die Täter sie ausgeraubt, verletzt und erniedrigt. In einem Fall steht auch Mordversuch im Raum. Bei den Hausdurchsuchungen wurden auch Waffen und NS-Devotionalien gefunden.
Zusammenfassung
- Die Grünen Oberösterreich fordern die Einberufung des Landessicherheitsrats, nachdem bei einer Razzia 18 Personen wegen Hass-Kriminalität festgenommen wurden, von denen 13 in Untersuchungshaft sind.
- Mindestens 17 homosexuelle Opfer wurden fälschlicherweise der Pädophilie beschuldigt, ausgeraubt und verletzt; ein Mordversuch steht im Raum.
- Bei den Hausdurchsuchungen in Oberösterreich wurden Waffen und NS-Devotionalien gefunden, was in der Gesellschaft für Beunruhigung sorgt.