Mordrate in Südafrika steigt auf 74 Tote täglich
Cele forderte erneut eine weitere Intensivierung der Verbrechensbekämpfung in dem über 59 Millionen Einwohner zählenden Land. Tendenziell positiv wertete er ein Absinken der Zahl der Vergewaltigungen in dem Kap-Staat - um neun Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 11.315 Fälle. Um 686 auf 2.605 Fälle gestiegen sei hingegen die Zahl der Kidnapping-Verbrechen, das ist nahezu eine Vervierfachung und entspricht einer prozentuellen Zunahme von rund 280 Prozent.
Bereits im Vorjahr berichtete die südafrikanische "City Press" von einer "Kidnapping-Krise", das Blatt zitierte zudem Vorwürfe, wonach Polizei-Mitarbeiter sowie private Wachdienste in diese Deliktsform verwickelt sein sollen, die vor allem auf Kinder und Jugendliche als Opfer zielt. Demnach gilt der Großraum um die Millionenmetropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria (Gauteng-Provinz) mit mehr als 2.500 Fällen als Schwerpunktregion.
Südafrika leidet noch immer unter den Auswirkungen der inzwischen weitgehend aufgehobenen Restriktionen im Zuge der Corona-Pandemie auf die Unternehmen des Landes. Hunderttausende Jobs gingen verloren - und die Wirtschaft des Kap-Staates lief schon zuvor nicht gut. Nach rund zweijährigen Corona-Restriktionen liegt der einst blühende Tourismussektor am Boden. Hoffnungsträger sind die nun wieder anziehenden Urlauberzahlen.
Zusammenfassung
- Mit 6.859 Mordfällen in nur drei Monaten hat Südafrika weiter eine der höchsten Mordraten weltweit - statistisch gesehen wären das mehr als 74 Morde pro Tag.
- Zwischen Oktober und Dezember 2021 registrierte die Polizei 8,9 Prozent mehr Mord- und Tötungsdelikte als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, gab Südafrikas Polizeiminister Bheki Cele am Freitag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik bekannt.