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Mordanklage zu zerstückelter Leiche im Marchfeldkanal

Die Staatsanwaltschaft Wien hat im Zusammenhang mit einem schlagzeilenträchtigen Tötungsdelikt eine Mordanklage beim Landesgericht für Strafsachen eingebracht.

Ein 39-jähriger Iraner muss sich vor einem Geschworenen-Gericht verantworten. Er hatte einen 45-jährigen Iraner in dessen Wohnung in Wien-Hietzing erschlagen, zerstückelt und Teile der Leiche im Marchfeldkanal versenkt.

Schulden als Motiv

Zur Tötung soll es im vergangenen November gekommen sein, wobei laut Anklage ein finanzielles Motiv ausschlaggebend war. Der Angeklagte - mit dem 45-Jährigen befreundet und geschäftlich verbunden - soll diesem 21.000 Euro geschuldet haben.

Als der Gläubiger dafür keine Gegenleistung erhielt bzw. das Geld nicht zurückbekam, soll der 45-Jährige mit Konsequenzen gedroht haben.

Leiche in Marchfeldkanal: Finanzielles Motiv

Teile der Leiche im Kanal gefunden

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft besorgte sich der 39-Jährige darauf einen Latthammer und schlug damit dem älteren Mann bei einem Treffen in dessen Wohnung die Schädeldecke ein.

Letzteres steht insofern als Todesursache fest, weil auch der abgetrennte Kopf des Getöteten gefunden wurde, nachdem am 13. Jänner zunächst ein Angler zwischen der Schwarzlackenau und Strebersdorf den abgetrennten linken Fuß aus dem Marchfeldkanal gefischt und sofort die Polizei alarmiert hatte.

Tat ereignete sich im November 2023

Die Familie des Opfers hatte den Mann am 15. November als vermisst gemeldet. Nach der Festnahme des Angeklagten hatten die Strafverfolgungsbehörden ein umfassendes Geständnis des 39-Jährigen vermeldet. Davon dürfte inzwischen keine Rede mehr sein.

Zuletzt behauptete der Angeklagte, die "albanische Mafia" sei im Spiel gewesen und ein gewisser "Mike" habe die todesursächlichen strafbaren Handlungen ausgeführt. Er selbst sei nur beim Verbringen der Leichenteile dabei gewesen.

Einem psychiatrischen Gutachten zufolge ist beim 39-Jährigen Zurechnungsfähigkeit gegeben. Ein Schuldausschließungsgrund liegt somit nicht vor. Wann der Mordprozess stattfinden wird, steht noch nicht fest. Der Verteidiger des Angeklagten hat 14 Tage Zeit, die Anklageschrift zu beeinspruchen. Mit einem allfälligen Einspruch müsste sich das Oberlandesgericht (OLG) Wien auseinandersetzen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Staatsanwaltschaft Wien hat eine Mordanklage gegen einen 39-jährigen Iraner erhoben, der im Verdacht steht, einen 45-jährigen Landsmann erschlagen und zerstückelt zu haben.
  • Als Motiv wird eine Schuld von 21.000 Euro angenommen, die der Angeklagte dem Opfer geschuldet haben soll. Der Fall erlangte Aufmerksamkeit, als am 13. Januar ein abgetrennter Fuß im Marchfeldkanal gefunden wurde.
  • Obwohl der Angeklagte ursprünglich gestanden hatte, zieht er nun seine Aussage zurück und beschuldigt die 'albanische Mafia'. Ein psychiatrisches Gutachten bestätigt seine Zurechnungsfähigkeit.