APA/APA/AFP/SIMON WOHLFAHRT

Wiener DJ wegen mehrerer Missbrauchsvorwürfe vor Gericht

Unter dem Hashtag #TechnoMeToo haben im Vorjahr die Aktivistin und Party-Veranstalterin Frederika Ferková und die DJ Sabrina Geißler ein Bewusstsein für Übergriffe auf Frauen, trans und nonbinäre Personen im Wiener Nachtleben geschaffen. Dutzende Betroffene berichteten in weiterer Folge von missbräuchlichem Verhalten von männlichen Club-Besitzern, Veranstaltern und DJs. Ein Name, der dabei immer wieder fiel, war der eines DJ, der sich nun am Landesgericht verantworten muss.

Gegen den 29-Jährigen wird ab Donnerstag in einem auf zwei Tage anberaumten Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs mehrerer aufgrund konsumierter Substanzen beeinträchtigter und daher wehrloser Frauen verhandelt. Neben einer sexuellen Belästigung ist auch eine Vergewaltigung inkriminiert, zu der es auf der Toiletten-Anlage in einem Club gekommen sein soll. Der Angeklagte soll der Betroffenen in einer Kabine den Weg versperrt und die Vornahme einer geschlechtlichen Handlung erzwungen haben, obwohl ihm die Frau deutlich mitteilte, dass sie keinen Sex wolle.

Der Angeklagte sitzt seit Ende Juli wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft. Von der Anklage umfasst sind insgesamt fünf Betroffene, wobei sich die verfahrensgegenständlichen Missbrauchshandlungen zwischen April 2021 und März 2024 ereignet haben sollen. Der Mann hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bisher abgestritten. Im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs - das Urteil soll am 25. Oktober fallen - drohen ihm zwei bis zehn Jahre Haft.

( S E R V IC E - Anlaufstellen für Betroffene: Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 / 222 555; 24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01 / 71 719; vera* Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport: www.vera-vertrauensstelle.at )

ribbon Zusammenfassung
  • Ein 29-jähriger DJ steht ab Donnerstag wegen sexuellen Missbrauchs von fünf Frauen vor Gericht. Die Taten sollen zwischen April 2021 und März 2024 stattgefunden haben.
  • Der Angeklagte sitzt seit Ende Juli in Untersuchungshaft und bestreitet die Vorwürfe. Bei einer Verurteilung drohen ihm zwei bis zehn Jahre Haft.
  • Das Urteil wird am 25. Oktober erwartet. Der Fall ist Teil der #TechnoMeToo-Bewegung, die auf Übergriffe im Wiener Nachtleben aufmerksam macht.