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Mehrere Lawinenabgänge in Österreich: Todesopfer am Ötscher

Im Ötschergebiet in Niederösterreich hat ein Lawinenabgang Sonntagmittag ein Todesopfer gefordert. Auch in anderen Bundesländern wurden Menschen verschüttet.

Im Ötschergebiet in Niederösterreich hat ein Lawinenabgang Sonntagmittag ein Todesopfer gefordert. Ein 32-Jähriger aus dem Bezirk Lilienfeld war Polizeiangaben zufolge in einer sechsköpfigen Gruppe unterwegs gewesen und von einem etwa 250 Meter breiten Schneebrett verschüttet worden. Durchgeführte Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos.

Für das Ötschergebiet galt am Sonntag oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4. Das Risiko wurde dort also als groß beurteilt. Eine Schneebrettauslösung sei "bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers möglich, stellenweise auch wahrscheinlich", wurde seitens des Warndienstes betont. Unterhalb der Waldgrenze galt Stufe 2 (mäßiges Risiko).

Mann verschüttet

Wie ebenfalls am Sonntag bekannt wurde, ist bereits am Samstagnachmittag in den Türnitzer Alpen ein 33-Jähriger von einer Lawine etwa 120 Meter mitgerissen und verschüttet worden. Der Mann aus dem Bezirk St. Pölten wurde nach Polizeiangaben binnen weniger Minuten von Begleitern mittels Suchgerät geortet. Er blieb unverletzt und machte sich nach der Befreiung selbst auf den Weg ins Tal - noch bevor alarmierte Helfer an Ort und Stelle waren.

Während sich am Osthang des Hauser Kaibling (Bezirk Liezen) eine Person selbst aus den Schneemassen befreien konnte, wurde nahe Neuberg an der Mürz (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) noch nach einer möglicherweise verschütteten Person gesucht, hieß es seitens der Landespolizeidirektion Steiermark. Hubschrauber waren am Nachmittag im Einsatz.

Freerider befreiten sich am Krippenstein

Bei einem Lawinenabgang am Hohen Krippenstein im Gemeindegebiet von Obertraun im Bezirk Gmunden sind Sonntagmittag acht Skifahrer von den Schneemassen mitgerissen worden. Die Freerider aus Österreich und Deutschland konnten sich entweder selbst aus dem Schnee befreien oder wurden von ihren Kameraden ausgegraben. Zum Unfallzeitpunkt herrschte Lawinenwarnstufe 4 von 5. Alle Beteiligten blieben unverletzt, berichtete die Polizei Oberösterreich.

Neuschnee bringt Staus und Lawinengefahr

Die insgesamt neun Wintersportler waren gegen 11.00 Uhr in mehreren Kleingruppen im freien Skigelände im Bereich der Einfahrt in die Variantenabfahrt "Angeralm" unterwegs. Durch die große Zusatzbelastung wurde ein mittelgroßes Schneebrett im extrem steilen, nordöstlich ausgerichteten Hand ausgelöst. Einer der Skifahrer konnte oberhalb der Anrisskante stehen bleiben, die anderen acht wurden mitgerissen. Fünf Beteiligte blieben an der Oberfläche der Lawine und konnten sich selbstständig befreien, zwei Männer konnten den Lawinen-Airbag-Rucksack rechtzeitig auslösen und wurden nur teilweise verschüttet.

Kameraden befreiten Deutschen

Ein 31-jähriger Mann aus Deutschland konnte seinen Airbag-Rucksack nicht mehr rechtzeitig aktivieren, er wurde komplett verschüttet. Lediglich eine Hand war auf der Schneeoberfläche sichtbar. Seine Kameraden eilten sofort zu dem Verschütteten und konnten ihn innerhalb weniger Minuten unverletzt aus dem Schneebrett retten.

Zwei der betroffenen Skifahrer verloren ihre Skier in der Lawine und mussten zu Fuß zur Bergstation aufsteigen, die anderen sieben Männer fuhren gemeinsam ins Tal ab. Alle Freerider waren erfahren und für das freie Skigelände entsprechend ausgerüstet, berichtete die Polizei. Laut Lawinenbericht des Landes Oberösterreich herrschte zum Unfallzeitraum in der betroffenen Höhenlage und Hangexposition große Lawinengefahr (Gefahrenstufe 4 von 5).

ribbon Zusammenfassung
  • Im Ötschergebiet in Niederösterreich hat ein Lawinenabgang Sonntagmittag ein Todesopfer gefordert.
  • Ein 32-Jähriger aus dem Bezirk Lilienfeld war Polizeiangaben zufolge in einer sechsköpfigen Gruppe unterwegs gewesen und von einem etwa 250 Meter breiten Schneebrett verschüttet worden.
  • Während sich am Osthang des Hauser Kaibling (Bezirk Liezen) eine Person selbst aus den Schneemassen befreien konnte, wurde nahe Neuberg an der Mürz (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) noch nach einer möglicherweise verschütteten Person gesucht.
  • Bei einem Lawinenabgang am Hohen Krippenstein im Gemeindegebiet von Obertraun im Bezirk Gmunden sind Sonntagmittag acht Skifahrer von den Schneemassen mitgerissen worden.
  • Die Freerider aus Österreich und Deutschland konnten sich entweder selbst aus dem Schnee befreien oder wurden von ihren Kameraden ausgegraben.