Mehr Covid-Fälle auf Normalstationen in heimischen Spitälern
1.582 coronapositive Patientinnen und Patienten haben sich am Dienstag in den heimischen Spitälern befunden, davon 86 auf Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, Anm.) lag in Österreich bei 435,8, wobei von den einzelnen Bundesländern Wien mit 639,7 den Spitzenwert erreichte (Stand: 28. Februar). Der Bezirk mit der vom Covid-19-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewiesenen höchsten Inzidenz betraf das Burgenland - in Oberpullendorf kamen umgelegt auf 100.000 Einwohner 852,1 bestätigte Corona-Infektionen. Die gegenwärtige Situation relativiert sich allerdings, wenn man sich Lage vor einem Jahr vor Augen führt. Am 28. Februar 2022 wurden über 20.000 Neuinfektionen verzeichnet, die Sieben-Tage-Inzidenz betrug damals 2.073,4 Fälle je 100.000 Einwohner und vor allem lagen 2.435 Personen mit einer Corona-Infektion in den Krankenhäusern, wovon 189 intensivmedizinisch betreut werden mussten.
Dessen ungeachtet halten es die Expertinnen und Experten vom Covid-Prognosekonsortium für nicht ausgeschlossen, dass in zwei Wochen in den Spitälern wieder über 2.000 coronapositive Patientinnen und Patienten auf den Normalstationen behandelt werden müssen. Im aktuellen Rechenmodell ist für den Stichtag 15. März ein Minimumwert vom 1.224 angegeben, als Maximum 2.257. Der errechnete Mittelwert beträgt 1.744. Im intensivmedizinischen (ICU) Bereich bleibt dagegen die Lage stabil, der prognostizierte Mittelwert liegt bei 94. "Trotz des rezenten Anstiegs der Belagszahlen ist davon auszugehen, dass der covid-spezifische Belag innerhalb des Prognosezeitraums unter den Spitzenwerten des letzten Jahres verbleibt", betont das Konsortium.
In ihrem wöchentlichen Corona-Bericht hatte die AGES am vergangenen Montag darauf hingewiesen, dass die Anzahl der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Spitalspatientinnen - und patienten binnen zwei Wochen um immerhin 64 Prozent gestiegen war. Auf den Intensivstationen hatte sich die Covid-19-Bettenbelegung mehr als verdoppelt. Gegenwärtig werden allerdings nur mehr 24 Prozent aller Corona-Fälle in den Spitälern aufgrund einer Covid-19-Symptomatik stationär auf Normalstationen aufgenommen, während mehr als drei Viertel der positiv Getesteten aus anderen Gründen hospitalisiert wurden. Bei 76 Prozent ist somit die Primärdiagnose nicht mehr Covid-19 - eine deutliche Verschiebung, wenn man die gesamte Pandemie überblickt. Über den Zeitraum seit Ausbruch der Pandemie gerechnet, macht der Anteil der Patientinnen und Patienten mit Covid-19 als Nebendiagnose 54 Prozent aus.
Was die Fallzahlen anlangt, weisen die Daten aus dem Abwassermonitoring - aktuell liegen solche bis zum 22. Februar vor - auf ein vorläufiges Ende des Aufwärtstrends im Infektionsgeschehen hin. Die laborbestätigten Fälle dürften damit dem Covid-Prognosekonsortium zufolge bis Mitte des Monats nicht weiter steigen.
Zusammenfassung
- Das Covid-Prognosekonsortium geht in seiner aktuellen Einschätzung davon aus, dass auf den Normalstationen mit einem weiteren Zuwachs zu rechnen ist.
- 1.582 coronapositive Patientinnen und Patienten haben sich am Dienstag in den heimischen Spitälern befunden, davon 86 auf Intensivstationen.
- Über den Zeitraum seit Ausbruch der Pandemie gerechnet, macht der Anteil der Patientinnen und Patienten mit Covid-19 als Nebendiagnose 54 Prozent aus.