Medikamente ausgegangen: Schmerz-Patienten müssen ins Spital
"Viele gut wirkende Mittel sind derzeit nicht lieferbar. Diese lassen sich auch nicht so ohne weiters ersetzten, denn der Umstieg auf andere Präparate ist nicht immer möglich", erläuterte der Leiter der Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), Sektion Schmerz. Zusätzlich zu den Lieferproblemen von wichtigen Medikamenten haben auch Medizinprodukte wie Schmerzpumpen und Schmerzkatheder die ce-Zertifizierung verloren, informierte er.
Das betreffe Personen mit jenen Medikamenten, nahe dem rückenmark angewendete werden müssen.
Kein Ersatz für Opioide
"Wenn auch einige innovative Apotheken Schmerzmittel selbst produzieren und erzeugen, ist jedoch für Opioide und Medizinprodukte leider kein Ersatz in Sicht. Eine weitere Hürde in der Versorgung von Schmerzpatienten liegt darin, dass bestimmte Medikamente wie bestimmte Cannabinoide in Österreich erst gar nicht zugelassen sind, obgleich diese eine nachweisliche Wirkung zeigen und international sehr wohl eingesetzt werden", hielt Likar fest.
In der Vorwoche hatte bereits die Schmerzgesellschaft (ÖSG) ihre "akute Sorge" wegen der Medikamentenknappheit ausgedrückt. Auch Fachärztinnen und -ärzte der Palliativgesellschaft (OPG) waren an die Öffentlichkeit gegangen, weil u.a. Opioidpflaster für unheilbar kranke Kinder praktisch nicht mehr vorhanden sind.
Zusammenfassung
- Wegen des Medikamentenmangels sind bestimmte Arzneimittel einfach nicht zu bekommen.
- Schmerzpatienten müssen deshalb zum Teil stationär im Spital aufgenommen werden.