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Fall Pelicot: Urteile im Vergewaltigungsprozess erwartet

Im beispiellosen Massenvergewaltigungsprozess gegen Dominique Pelicot soll am Donnerstag das Urteil fallen. Dem geständigen Ex-Mann von Gisèle Pelicot, die er über Jahre hinweg betäubte und vergewaltigen ließ, drohen 20 Jahre Haft. Für weitere 50 Angeklagte werden ebenfalls Urteile erwartet.

Nach einem dreieinhalb monatigen Prozess, der ganz Frankreich schockierte, sollen am Donnerstag in Avignon die Urteile fallen. 

Hauptangeklagter ist Dominque Pelicot, der seine damalige Frau Gisèle über fast zehn Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt, sich an ihr vergangen und sie Dutzenden Fremden zur Vergewaltigung angeboten haben soll. Dies gestand er im Prozess. Ihm drohen 20 Jahre Haft.

Neben dem Ex-Mann stehen 50 weitere Angeklagte vor Gericht. Die Anklage forderte zwischen 4 und 18 Jahre Haft für die Männer, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt gewesen sein sollen.

Dominique Pelicot hatte auf einer Online-Plattform Kontakt zu ihnen gesucht. Die Taten hielt er auf Hunderten Videos und Fotos fest.

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen

Die erwarteten Urteilssprüche werden von einem riesigen Medieninteresse und außergewöhnlichen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Wie das Gericht mitteilte, haben sich 180 Journalistinnen und Journalisten für den Prozess angemeldet, darunter 86 Medienvertreter aus dem Ausland.

Die Gerichtsentscheidung ab 9.30 Uhr erwartet. Innerhalb des Gerichts seien vier Übertragungssäle eingerichtet worden, von wo aus die Urteilssprüche im Verhandlungssaal verfolgt werden können.

Die Polizeipräsenz werde mit einer zusätzlichen Sicherheitskompanie erheblich verstärkt. Im Bereich des Gerichts sollte es Absperrungen geben.

ribbon Zusammenfassung
  • Im beispiellosen Massenvergewaltigungsprozess gegen Dominique Pelicot soll am Donnerstag das Urteil fallen.
  • Der Hauptangeklagte Dominique Pellicot gestand, seine Ex-Frau jahrelang missbraucht und Dutzenden Fremden angeboten zu haben. Ihm drohen 20 Jahre Haft.
  • Für weitere 50 Angeklagte werden ebenfalls Urteile erwartet.